Die Organisation hat 101 Kinder und Jugendliche in 13 Ländern zu ihren Erfahrungen mit der Pandemie befragt. Dabei stellte sich heraus, dass sich viele von Ihnen über das Internet über das Coronavirus und den angemessenen Umgang damit informieren. Da viele Erwachsene häufig eingeschränkteren Zugang zu digitalen Angeboten haben, sind junge Menschen besser informiert und unterstützen ihre Gemeinden als Multiplikatoren.
Juliane Chiroiu, Gesundheitsexpertin bei World Vision: „Viele der befragten Kinder sagten, dass ihre Eltern dem Virus keine besondere Aufmerksamkeit schenkten. Bis sie von ihren Kindern Informationen bekamen und anschließend ihr Verhalten änderten. Zum Beispiel stärker auf Hygiene und soziale Distanz achteten.“
Befragt zu den Auswirkungen der Corona-Bekämpfung in ihren jeweiligen Ländern gaben die Kinder und Jugendlichen an, dass sie vor allem von Schulschließungen betroffen sind. Zudem würden sie Kontaktsperren emotional belasten und viele von ihnen litten zudem unter einer wachsenden Armut und es gäbe zu wenig zu essen. Als besonders belastend empfänden viele der befragten Kinder und Jugendlichen die Ungewissheit über Dauer und Ausmaß der Krise.
Juliane Chiroiu: „Um diese Unsicherheit zu bekämpfen, wünschen sich die Kinder, stärker in Aktivitäten zur Eindämmung des Coronavirus eingebunden zu werden. Die jungen Menschen können eine zentrale Rolle bei der Sensibilisierung und Verbreitung von Information spielen.“
Ein Großteil der Kinder erklärte daher, eigene Netzwerke in sozialen Medien zu nutzen, um Informationen über das Coronavirus möglichst weit zu verbreiten. In Ländern mit schwacher Internetinfrastruktur wie Sierra Leone gaben Kinder und Jugendliche an, vor allem Mobiltelefone zur Verbreitung von Informationen zu nutzen. Kinder in Flüchtlingslagern und in Gegenden ohne Internet- oder Mobilfunkzugang regten an, dass lokale Radiostationen intensiver über Corona und entsprechende Maßnahmen berichten sollen.
Juliane Chiroiu: „Die Studie zeigt deutlich auf, dass Kinder und Jugendliche wichtige Akteure sind, die dazu beitragen können, die Ausbreitung von COVID-19 zu stoppen.“
Informationen zur Studie:
Die Befragung wurde von Mitte März bis Anfang April unter 101 Kindern und Jugendlichen (58 Mädchen und 43 Jungs) im Alter von acht bis 18 Jahren durchgeführt. Die Befragten stammen aus 13 Ländern: Albanien, Bangladesch, Bosnien und Herzegowina, Brasilien, Demokratische Republik Kongo (DRC), Mali, Mongolei, Nicaragua, Peru, Philippinen, Rumänien, Sierra Leone und aus Syrien geflüchtete Kinder, die in einem Lager an der syrisch-türkischen Grenze leben. Die Befragungen wurden online u.a. über soziale Medien geführt.
Der Link zur Studie: https://bit.ly/2VLX90L
Hier finden Sie Fotos zur Meldung: https://bit.ly/2VCTvGa
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