Die Reise startete am 6. Juli in Manaus. Das "Solidaritätsschiff" fährt jetzt über den Sacambu-See, 12 Stunden entfernt von Manaus. Im Bundesstaat Amazonas gibt es viele Corona-Infizierte auch unter der indigenen Bevölkerung, die oft weit entfernt von einer Gesundheitsstation oder einem Krankenhaus leben. Gegenwärtig gibt es in Brasilien etwa 1,6 Millionen bestätigte COVID-19-Fälle. Das südamerikanische Land ist weltweit am zweitstärksten von dem Virus betroffen und hat mehr als 66.000 Todesopfer zu beklagen.
"Wir erreichen die Ärmsten der Armen und gefährdete Bevölkerungsgruppen, da ihr Zugang zu Gesundheitsdiensten, Medikamenten und Kommunikationsinfrastruktur extrem eingeschränkt ist“, erklärt Martha Yaneth Rodríguez, die Landesdirektorin von World Vision Brasilien. „Die meisten Bewohner des Amazonasgebietes sind Flussuferbewohner, darunter auch Indigene, die sehr anfällig für COVID-19 sind und aufgrund der Entfernung und der Schwierigkeiten, sich fortzubewegen, kaum Zugang zu Behandlung haben.“
Die Mitarbeiter der Organisationen fahren mit dem Krankenhausschiff sechs Gemeinden an. Die Menschen dort benötigen dringend medizinische und zahnmedizinische Behandlungen. Außerdem verteilt die Schiffsbesatzung Hygiene-Kits, Pakete mit Grundnahrungsmitteln und die Bewohner werden darüber aufgeklärt, was sie gegen eine Ansteckung mit dem Virus tun und wie sie sich gegen Gewalt schützen können.
"Alle medizinischen Behandlungen und pädagogischen Aktivitäten werden in Übereinstimmung mit den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation durchgeführt, in offenen Räumen, mit kleinen Gruppen und unter Beachtung der sozialen Distanzierung", erklärt Einsatzleiter Andrea Freire. "Um das aggressive Fortschreiten des Ausbruchs im Amazonasgebiet zu verlangsamen, braucht Brasilien innovative Lösungen", so Rodriguez. World Vision arbeitet seit Anfang der 90er Jahre in der Amazonas-Region. Vor der Pandemie nutzte World Vision Brasilien das Schiff bereits zur Förderung von Bildungsangeboten für Kinder von 4-11 Jahren.
"Unsere Fähigkeit, lebensrettende humanitäre Hilfe und hilfreiche Bildung für diese isolierten Bevölkerungsgruppen auf längere Sicht bereitzustellen, hängt von verfügbaren Ressourcen ab“, erläutert Martha Yaneth Rodríguez. „Wir brauchen die Unterstützung von Spendern, Unternehmen, Regierungen oder Kooperationspartnern, um die Einsätze des Solidaritätsschiffes am Laufen zu halten.“
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