Die Zahl der Toten ist mittlerweile auf 42 gestiegen. Dass nicht viel mehr Menschen ums Leben gekommen sind, führt die Organisation auf erfolgreiche Evakuierungs- und Notfalltrainings zurück, die World Vision in den vergangenen Jahren gemeinsam mit der Bevölkerung auf die Beine gestellt hat.
„Bei dem Super-Zyklon 1999 kamen über 10.000 Menschen in Odisha ums Leben. Danach haben wir verstärkt in der jetzt auch von Zyklon Fani betroffenen Gegend gearbeitet“, erklärte der Landeschef von World Vision in Indien, Cherian Thomas. In den vergangenen Jahren hatte World Vision mit der Bevölkerung in der Gegend Sicherheitspläne entworfen und unter anderem Kommunikationsketten für den Notfall entwickelt. „Dabei arbeiten wir eng mit der Regierung zusammen“, so Thomas.
Etwa 1,2 Millionen Menschen waren evakuiert worden, bevor Zyklon Fani auf Land traf. Die Menschen wurden in Schulen und anderen öffentlichen Gebäuden untergebracht.
Dennoch hat Fani für schwere Verwüstungen gesorgt. Häuser wurden zerstört, Infrastruktur beschädigt und Ackerflächen weggespült. Auch wurden viele Nutztiere getötet. World Vision wird deshalb in den kommenden drei Monaten Hilfsgüter wie Materialien zum Bau von Unterkünften und Nahrungsmittel verteilen.
Auf seinem Weg durch Indien nach Bangladesch hatte sich Fani deutlich abgeschwächt. Die Windgeschwindigkeiten sanken von über 200 km/h auf unter 100 km/h. Die befürchteten Zerstörungen sind nach ersten Informationen aus Bangladesch auch deshalb ausgeblieben. In Cox`s Bazar, dem größten Flüchtlingslager der Welt mit 900.000 geflüchteten Menschen aus Myanmar, hatte World Vision ebenfalls umfangreiche Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Unter anderem errichteten Helfer und Geflüchtete gemeinsam 10 Schutzhäuser für Wirbelstürme. Kinderschutzzentren wurden mit Erste-Hilfe-Sets ausgestattet und Schutztrainings für Familien organisiert.