Mehr als 2,4 Millionen Menschen waren in Schutzräumen untergebracht worden, bevor der Zyklon auf Land traf. Dadurch konnte der Verlust an Menschenleben reduziert werden. In einigen küstennahen Regionen verhinderten vorgelagerte Mangrovenwälder Schlimmeres.
In vielen betroffenen Gebieten sind die Schäden jedoch erheblich. So wurden landwirtschaftliche Flächen und Dörfer zum Teil vollständig überflutet, u.a. weil in manchen Regionen Dämme brachen. In den folgenden Monaten muss daher mit erheblichen Ernteausfällen gerechnet werden. Viele Familien haben all ihr Hab und Gut verloren. Tausende Menschen verloren ihre Häuser, umgestürzte Bäume und Trümmer auf den Straßen erschweren den Zugang zu einigen Gebieten. Zerstörte Telefonleitungen und Stromkabel haben die Kommunikation und Versorgung mit Elektrizität in etlichen Dörfern unterbrochen. Franklin Jones, Leiter der Humanitären Hilfe bei World Vision Indien betont: „Unsere Hilfsmaßnahmen konzentrieren sich auf die betroffenen Familien und insbesondere die Versorgung der Kinder. Sauberes Trinkwasser und Nahrungsmittel sowie Zelte und Hygiene-Artikel müssen jetzt schnellstens verteilt werden, auch um die weitere Verbreitung des Coronavirus zu verhindern.“
Als Teil der Wiederaufbaumaßnahmen wird sich World Vision auch darauf konzentrieren, dass die Menschen ihren Lebensunterhalt wieder selbst bestreiten können und Bauern dabei unterstützen, ihre Äcker neu zu bestellen. "Wir sind sehr besorgt um die vom Zyklon betroffenen Menschen, insbesondere um die Kinder. Die COVID-19-Gesundheitskrise hat die Bevölkerung zudem schwer getroffen. Sie haben immer noch mit den Auswirkungen zu tun“, sagt Dulon Gomes, Nothilfe-Koordinator von World Vision Bangladesch. Die Organisation wird die Zyklon-Nothilfe in die Corona-Vorsorgemaßnahmen integrieren. Rachel Wolff, Direktorin für die Rohingya Flüchtlingshilfe in Bangladesch betont: „Dieses Mal wurde das Lager Cox’s Bazar wohl vom Schlimmsten verschont, aber fast alle der 900.000 Flüchtlinge leben weiterhin in Bambushütten und unter Zeltplanen. Beim nächsten Mal könnten wir nicht so viel Glück haben und der Verlust an Menschenleben könnte katastrophal sein.“
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