Das Niveau der gesetzlichen Altersrente in Deutschland ist schon seit längerem tendenziell fallend. Das umlagefinanzierte System wird von zwei gesellschaftlichen Entwicklungen in die Zange genommen: sinkende Nachwuchszahlen und steigende Bezieherzahlen, also der vielbeschworene demographische Wandel. Während nach Angaben des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung noch vor 20 Jahren 2,7 Beitragszahler auf einen Rentner entfielen, sind es heute nur noch zwei Beitragszahler pro Rentner, Tendenz weiter sinkend. Die Rente mit 67 ist eine der ergriffenen Gegenmaßnahmen des Staates. Für sich allein reicht sie jedoch bei weitem nicht aus, um das Rentensystem auf Dauer stabil zu halten. Das Renteneintrittsalter muss auch über 67 hinaus erhöht werden, das Rentenniveau weiter sinken und der Beitragssatz steigen. Das sind die klassischen Stellschrauben für das Gesamtsystem.
Wie man individuell auf die absehbare Rentenmisere reagieren kann
Wie kann private Altersvorsorge heute gestaltet werden, insbesondere vor dem Hintergrund der anhaltenden extremen Zinspolitik? Dazu muss man sich vor Augen halten, dass die wirtschaftlich-materielle Lebenssituation im Alter nicht allein von der Höhe der gesetzlichen Altersrente abhängig ist. WI-Geschäftsführer Jochen Dörner fasst es so zusammen: „Wichtig sind vor allem die Einkommenssituation insgesamt, Höhe und Struktur des persönlichen Vermögens, der Wohnstatus und die Lage auf dem jeweiligen örtlichen Wohnungsmarkt.“ Diese Faktoren sollte man für sich selbst kennen und, wenn möglich, daraus beizeiten Konsequenzen ziehen.
Wachsende Bedeutung der Wohnimmobilie
Aus Sicht der Wüstenrot Immobilien GmbH wird die eigene Wohnimmobilie auch weiterhin eine große, zukünftig sogar noch wachsende Bedeutung für die private Altersvorsorge haben. Lebensqualität, Unabhängigkeit und Freiheit in den eigenen vier Wänden – was das wert ist, kann man zwar schlecht in Zahlen ausdrücken. Fest steht jedoch, dass man das Eigenheim oder die eigene Wohnung im Unterschied zur Geldanlage in Wertpapieren sofort genießen kann, nicht erst im Alter. Das ist besonders wichtig für Familien mit Kindern.
Wohneigentum heißt aber auch, ein solides Vermögen zu bilden, dessen Wert über die Jahre steigt. Immobilien sind für viele private Haushalte der größte Vermögensgegenstand. Eigenheimbesitzer verfügen im Alter – unabhängig vom früheren Einkommen – über ein vier- bis sechsfach höheres Vermögen als Mieter, einfach, weil sie über die Jahre hinweg deutlich mehr auf die hohe Kante legen. Und der Wert der Immobilie ist nicht nur konstant, sondern – das beweisen die letzten Jahre – steigt mit der Zeit. Bei der Hälfte der Privathaushalte mit Immobilieneigentum hat sich das Nettovermögen nach Angaben der Bundesbank von 2010 bis 2014 um mehr als 33.500 Euro erhöht, während die Mehrzahl der Mieter Zuwächse von weniger als 1.000 Euro erzielten oder sogar Vermögen verloren. Dazu wohnt man als Rentner bei schuldenfreiem Wohneigentum mietfrei und spart dadurch, je nach Lage auf den jeweiligen lokalen Wohnungsmärkten, mehrere hundert Euro Miete monatlich, in den Ballungsgebieten sogar in Richtung tausend Euro gehend.
Diese „steinerne“ Zusatzrente ist inflationsgeschützt. Das Armutsrisiko im Alter liegt bei Mietern schon heute bei 25 Prozent und sinkt bei Wohneigentümern auf nur sieben Prozent.
Der sicherste Weg in die eigenen vier Wände führt nach wie vor über das Bausparen. Es garantiert niedrige Darlehenszinsen, auch wenn das Zinsniveau zukünftig wieder steigt, und wird durch die Wohnungsbauprämie, die Arbeitnehmer-Sparzulage für niedrige bis mittlere Einkommen sowie durch Riester staatlich gefördert.