In eine Werkzeugkiste gehören als Basisausstattung je ein Satz Schraubenzieher für Schlitz- und Kreuzschlitzschrauben, Schraubenschlüssel und Steckschlüssel, leichter und schwerer Hammer, Spachtel, Wasserwaage, Zollstock sowie Kombi- und Beißzange, Seitenschneider und Phasenprüfer. Damit ist aber die Werkzeugausrüstung für den normalen Bedarf meist noch nicht ganz gedeckt: Fuchsschwanz oder Bogensäge kommen auch in kleineren Haushalten oft zum Einsatz. Ebenfalls nützlich ist eine Rohrzange – etwa zum Festziehen eines nachlässig montierten Wasserhahns, weil allein die Anfahrt vom Handwerker schon die Kosten für das Gerät übertreffen.
Elektrische Helfer zum Bohren, Sägen und Fräsen
Viele der klassischen Handwerksarbeiten im Haushalt sind keine "Handarbeit" mehr, sondern werden mit Elektrowerkzeug verrichtet. Für umfangreiche Schraubarbeiten kommt der Akkuschrauber zum Einsatz. Wichtig ist eine hohe Akkuleistung von mindestens 14 Volt, damit der Schrauber bei Arbeiten in harten Materialien nicht so leicht kapituliert. Auch die Anschaffung einer Schlagbohrmaschine lohnt sich, denn wer müht sich schon noch mit der Hand um ein Bohrloch in der Wand? Elektronische Drehzahlmessung und Rechts-/Linkslauf weist heute schon jede Maschine auf. Mit entsprechenden Einsätzen lassen sich auch Schrauben eindrehen und lösen, Gewinde schneiden, polieren, schleifen und fräsen. Für ambitionierte Heimwerker, die etwa Möbel von altem Lack oder Farbe befreien wollen, bietet sich zusätzlich ein Schwingschleifer an.
Der Alleskönner
Fast eine kleine Werkstatt ersetzen kann ein sogenanntes Multifunktionsgerät. Dank verschiedener Werkzeugaufsätze erfüllt es viele Funktionen – schleifen, raspeln, polieren, schaben, sägen, schneiden, trennen, feilen und schärfen. Das technische Geheimnis dieses Geräts lautet: schwingen statt drehen. Die Oszillationstechnik versetzt die Werkzeugaufsätze in schnelle Schwingungen und erlaubt so ein besonders exaktes Arbeiten.
Bedarf prüfen
"Immer nur in Profiqualität!" – Routiniers raten beim Kauf von Handwerkszeug jeder Art zu Qualitätsware. Bei der Kaufentscheidung sollte unbedingt auf eines der bekannten Prüfsiegel geachtet werden. Bei einem Praxistest, etwa mit einem geliehenen Gerät, kann der Handwerker erfahren, wie der Winkelschleifer oder die Stichsäge "in der Hand liegt". Zudem sollte vor einem Kauf genau überlegt werden, ob die Anschaffung jedes erdenklichen Werkzeugs – motorgetrieben oder nicht – überhaupt nötig ist.
Im Zweifel ein Mietgerät
Zwischen 300 und 400 Euro kostet eine gute Grundausstattung. Für größere Heimwerker-Projekte, etwa einen Dachausbau, reicht diese meist nicht aus. Fehlende Geräte muss man aber nicht zwingend kaufen, insbesondere wenn es sich um sehr teures Werkzeug handelt, das man nur selten nutzt. Eine Alternative ist das Mieten. Viele Firmen und Baumärkte bieten inzwischen einen solchen Service an, zum Beispiel für Bohrhammer oder Schleifmaschinen. Im Branchenbuch sind sie zu finden.
Tipps von Wüstenrot
…für den Kauf einer Grundausstattung an Handwerkszeug
- Wer nur kleinere Reparaturen und Arbeiten zu Hause erledigen will, braucht keine komplett ausgestattete Werkstatt, sondern kommt mit einigen wenigen Werkzeugen und Geräten aus.
- Ein vermeintliches Schnäppchen ist schnell im Einkaufswagen gelandet. Doch vorher sollte es auf seine Qualitäts- und Sicherheitseigenschaften geprüft werden.
- Hochwertige mechanische Handwerkszeuge werden aus gehärtetem Stahl, etwa Chromvanadium (Cr-V) hergestellt. In der Regel findet sich diese Angabe auf der Verpackung.
- Ein Werkstattwagen zur Aufbewahrung kann zum Einsatz kommen, wenn wenig Platz im Haus einen Werkstattraum nicht zulässt.
…mit geprüfter Sicherheit
- CE-Zeichen: Das Werkzeug entspricht den EU-Sicherheitsrichtlinien und darf auf dem europäischen Binnenmarkt frei verkauft werden.
- GS-Zeichen: Geprüfte Sicherheit. Die Qualität des Werkzeugs wird durch eine unabhängige Institution getestet. Überprüfung und Vergabe erfolgt auf freiwilliger Basis unter Einhaltung gesetzlicher Vorgaben.
- TÜV-/VDE-Siegel: Sind private Prüfsiegel.