Moderne Dachflächenfenster sind besonders anpassungsfähig. Es gibt kaum eine Steildachform, wo sie nicht für deutlich mehr Helligkeit sorgen können. Durch diese transparenten Dachteile gelangt doppelt so viel Sonnenlicht in den Raum wie durch gleichgroße Fassadenfenster.
Optimale Lichtgewinne
Noch vor rund 20 Jahren sahen Dachflächenfenster eher klobig als filigran aus. Die schwenkbaren Teile waren nur sehr eingeschränkt zu bedienen. Außerdem eilte ihnen der Ruf voraus, aufgrund ihrer schlechten Isolation Energieverschwender zu sein. Heute zählen sie hingegen zu den Hightech-Produkten und spielen nicht nur beim Energiesparen eine wichtige Rolle, sondern auch beim Herstellen optimaler Lichtverhältnisse. Dazu müssen die Forderungen der DIN 5034 "Tageslicht in Innenräumen" erfüllt werden, wonach die Summe der Breite aller Fenster mindestens 55 Prozent der Breite des Wohnraums erreichen muss. Ist das Dachgeschosszimmer zum Beispiel fünf Meter breit, hat die Summe der Fensterbreiten mindestens 2,75 Meter zu betragen. Die Fensterlänge ist abhängig von der Dachneigung. Steile Dächer kommen mit kürzeren Fenstern aus, flachere Dächer benötigen längere.
Dachflächenfenster müssen auch den Normen der Wärmedämmung entsprechen sowie den Forderungen beim Hitze- und Lärmschutz Stand halten. In der Energierechnung haben sie in der Gesamtbilanz sogar den Vorteil, dass die Wärmegewinne durch Sonneneinstrahlung hinzugerechnet werden. Für Bauherren ist es also genauso wichtig, sowohl den Wärmedurchgangskoeffizienten, der bei der Wärmedämmung mit „Uw“ bezeichnet wird, im Auge zu behalten, als auch den „g-Wert“. Dieser Wert gibt bei Verglasungen Auskunft darüber, wieviel Prozent der von außen eingestrahlten Sonnenenergie im Raum innen ankommt. Als Orientierung: Je kleiner der „Uw“, desto besser die Dämmung, je größer der „g-Wert“, desto höher der Wärmegewinn durch Sonnenenergie. Wer in einer sehr lauten Umgebung wohnt, wird dem Schallschutz größte Bedeutung zumessen. Hier gilt: Je größer der Wert, der in “Rw“ gemessen wird, desto besser die Schalldämmung.
Immer die Statik im Blick
Der Einbau von Dachfenstern sollte dem Fachmann überlassen werden. Denn jeder Eingriff in die homogene Außenhülle des Gebäudes bringt neue statische Voraussetzungen für die gesamte Dachkonstruktion mit sich.
Jeder Dachdurchbruch kann eine potentielle Leckstelle sein. Um die Dichtheit der Dachfläche wieder zu erreichen, muss mit besonderer Sorgfalt und einer Portion Erfahrung gearbeitet werden. Wenn beispielsweise der zuverlässige Anschluss der Dichtungsbahnen und -folien nicht gelingt, wird unweigerlich Wasser durch die Schalung in die Dämmschicht eindringen. Im Laufe der Zeit bildet sich Schimmel, der durch seine Sporen zu erheblichen gesundheitlichen Problemen führen kann.
Zum Schwingen und Klappen
Fast grenzenlos ist das Größenangebot von Wohndachfenstern. Es reicht vom schmalen Fenster zwischen zwei Sparrenabständen über Fensterensembles über- und nebeneinander bis zu Panorama-Dachfenstern mit mehr als 2,5 m Breite oder ausklappbaren Dachbalkonen. Vielfalt auch bei der Fenstertechnik. Je nach Bedarf und Raumverhältnissen kommen Schwing-, Klappschwing- oder Schiebefenster zum Zug.
Mit der obenliegenden Griffleiste bei Schwingfenstern kann das Fenster einfach geöffnet werden, auch wenn etwa ein Schreibtisch unter dem Fenster platziert sein sollte. Klappschwing-Fenster haben eine untenliegende Bedienung und einen großen Öffnungswinkel von 45 Grad, so daß man es ebenfalls leicht öffnen kann.
Sonnenschutz sollte man sorgfältig auswählen. Innen am Dachfenster angebrachte Rollos, Jalousetten oder Faltstores eignen sich gut als Sicht- und Blendschutz. Eine zu starke Hitzeentwicklung in den Räumen verhindern sie aber nicht. Dagegen stoppen Rollläden und Hitzeschutz-Markisen heiße Sonnenstrahlen, bevor sie auf die Scheibe treffen, und bieten so effektiven Hitzeschutz. Zum Vergleich: Nach acht Stunden intensiver Sonnenbestrahlung klettert das Thermometer in einem nur durch ein Faltrollo geschützten Raum auf rund 50 Grad Celsius. Wird das Fenster hingegen mit einem außenliegenden Rollladen geschützt, erreicht die Temperatur nur rund 27 Grad Celsius.
Tipps von Wüstenrot zum Einbau von Dachflächenfenstern
- Die Fenstergröße ist nicht abhängig von der Sparrenbreite der Dachbalken. Jede Fensterbreite ist möglich.
- Steile Dächer kommen mit kürzeren Fenstern aus, flachere Dächer benötigen längere Fenster.
- Tauwasserbildung ist bei Dachfenstern oft ein unangenehmer Nebeneffekt. Eine spezielle Beschichtung sorgt jetzt für eine erhöhte Oberflächentemperatur der Außenscheibe. Dadurch bildet sich auf der Außenscheibe erheblich weniger Tau.
- Keine Überraschung mehr bei Regengüssen: Ein Regensensor (Zusatzausrüstung) schließt alle automatischen Fenster von selbst.
- Auf der Innenseite des Dachfensters eingebautes Verbund-Sicherheitsglas senkt in Schlaf- oder Kinderzimmern die Verletzungsgefahr bei Glasbruch erheblich.