Empfehlenswert für Wege und Zufahrten sind robuste Materialien, die Wind und Wetter Stand halten, dazu pflegeleicht, beständig und frostsicher sind. Harten Oberflächen, die sich möglichst wenig abnutzen, gilt der Vorzug. Aber erst mit Hilfe eines Fachmanns und eines Blicks auf die Kosten lässt sich klären, welcher Belag den Boden schmücken soll.
Platzangebot gibt den Ausschlag
Betonwerkstein, Naturstein, Pflaster, Holz, Ziegel oder Keramik sind gängige Werkstoffe, die jeder für sich eine eigene Typik haben und ausgesprochen dekorativ aussehen können. Bei Platten oder Steinen sollte auf das Format geachtet werden: Ein schmaler Stichweg zur Haustür aus großem Kopfsteinpflaster wirkt beispielsweise weniger überzeugend als ein Stein, dessen Größe in einem besseren Verhältnis zum Platzangebot steht. Mosaikpflaster wäre für schmalere Wege die bessere Wahl. Bei kleineren Gärten empfiehlt es sich ohnehin, nur Trittsteine zu verwenden oder auf ein befestigtes Schotterbett nur Kies, Kieselsteine, vielleicht auch einen natürlichen Belag mit Rindenhäcksel aufzutragen.
"Mobiler" oder fester Bodenbelag
Gartenwege und Zufahrten brauchen nicht so aufwendig unterbaut zu werden wie eine Bundesstraße. Um aber zu verhindern, dass sie sich vorzeitig verwerfen, muss der Untergrund stabil sein. Wie die höher belasteten Einfahrtsbereiche zu Garagen auszulegen sind, regeln die Vorschriften in der DIN 18 318. Dort sind Richtlinien für die Standardisierung des Ober- und Unterbaus sowie der Tragfähigkeit und Verdichtung des Bodens aufgeführt. Je nach den örtlichen Gegebenheiten werden die Platten auf einer Unterlage aus Mager- oder Zementmörtel oder in ein Splittbett verlegt.
Eine weitere praktikable - aber etwas teurere - Lösung ist das Stelzlager. Dabei wird unter den Plattenecken ein nach unten und oben verstellbares Gewinde aus Kunststoff eingebaut. Der Höhenausgleich erfolgt bereits während der Verlegung mit einem Schraubendreher. Angesetzte Kunststoffabstandshalter gewährleisten eine gleichmäßig breite Fuge von rund 6 Millimeter. Das Verfahren setzt allerdings einen festen, tragfähigen Untergrund mit Gefälle voraus. Während für das Verlegen von Platten in ein Mörtelbett oder auch für ihr Verkleben auf einer festen Unterlage noch ein hohes Maß an handwerklichem Können erforderlich ist, ist der Einbau eines Stelzlagers auch von weniger Geübten leicht zu schaffen. Außerdem ist ein solcher Plattenbelag "mobil", das heißt, der Belag kann mit deutlich weniger Aufwand als bei einem zementierten Untergrund noch nach Jahren verändert werden. Jede einzelne Platte lässt sich herausnehmen und wieder einsetzen oder auch austauschen.
Um bei starkem Regen einen schnellen Wasserablauf und ein rasches Trocknen der Oberflächen zu ermöglichen, sollten Gartenwege in der Mitte ein klein wenig höher liegen, ein fünfprozentiges Gefälle nach links und rechts wäre hilfreich. Mit 1,30 bis 1,50 Meter können Hauptwege durchaus breiter als Nebenwege sein, bei denen dann rund ein Meter reichen dürfte.
An den Wasserablauf denken
Wege durch Rasenflächen sind weniger aufwendig zu bauen und zu pflegen als solche, die etwa an eine Hausmauer angrenzen. Dort besteht das erhöhte Risiko, dass nicht sofort ablaufendes Niederschlagswasser vom Putz aufgenommen wird und ihn, besonders bei Frost, nach und nach zerstört. Lässt der Untergrund einen Verlauf direkt an der Hauswand nicht zu, müssen auf der Mauerseite Drainagerinnen eingesetzt werden. Lässt der Untergrund einen Verlauf direkt an der Hauswand nicht zu, müssen auf der Mauerseite Drainagerinnen eingesetzt werden. Dazu gibt es Einfach- und Komfortlösungen. Die einfachste Möglichkeit besteht darin, einen 30 Zentimeter tiefen, parallel zum Weg verlaufenden Graben auszuheben und mit Kies zu füllen. Voraussetzung ist, dass der Gehweg ein seitliches Gefälle von mindestens fünf und der Drängraben insgesamt eines von drei Prozent hat. So kann dann das Wasser abfließen, und zwar am besten in einen Sickerschacht. Selbstverständlich kann man das Wasser auch in die Kanalisation ableiten.
Die Komfortlösung besteht darin, dass flexible Dränrohre, die es in unterschiedlichen Durchmessern gibt, in einer Grabentiefe von 60 bis 70 Zentimeter verlegt werden. Die PVC-Rohre mit Ziehharmonika-Effekt weisen Perforationen auf, durch die das Oberflächenwasser in das Rohr sickern kann und dann in das Kanalsystem weitergeleitet wird.
Umweltfreundliche Werkstoffe
Bei der Anlage von Wegen und Einfahrten sind viele Bauherren umweltbewusster geworden. Schon bei der Materialauswahl achten sie darauf, Flächen nur soweit zu versiegeln, wie es unbedingt notwendig ist. Das geschieht etwa mit offenporigen und offenfugigen Pflastersteinen, die das Regenwasser in den Boden ableiten, ohne die Kanalsysteme zu belasten. Oder durch eine ausgesparte Ecke an den Steinen, an der der Regen ablaufen kann, wodurch der natürliche Wasserkreislauf in Gang gehalten wird. Um Grünflächen schonend befahren zu können, kann jetzt auch ein elastisches, äußerst stabiles Rasengitter verlegt werden. Es sorgt für einen festen Fahrweg, ohne die Pflanzen etwa bei der Wasseraufnahme zu beeinträchtigen. So lässt sich heute oft Flächengestaltung und umweltbewusstes Handeln unter einen Hut bringen.
Schutz gegen Verschmutzung
Im ungünstigsten Fall dauert es nur ein paar Monate, bis die Terrassenplatten erste Anzeichen von unerwünschtem Kleinbewuchs wie zum Beispiel Algen und Flechten zeigen. Auch Spuren von Grillfesten lassen sich oft nicht verbergen. Durch neuartige Bodenbeläge mit Teflon-Oberfläche geschieht das nicht so schnell. Die zweifache Beschichtung sorgt für Schutz gegen Algen und Moos und beugt Flecken aus Öl, Grillfett, Rotwein, Ketchup oder Obst vor.
Wüstenrot-Tipps für den Bau von Gartenwegen und Terrassen
- Natursteine auf den Wegen zu haben, ist das Nonplusultra für viele Gartenbesitzer. Im Vergleich dazu sind Ziegel und Klinker sowie Betonsteine allerdings die deutlich preiswertere Alternative.
- Zum Reinigen, Schützen und Pflegen von Treppen, Wegen oder Terrassen gibt es chlor- und säurefreie Konzentrate. Sie sind universell einsetzbar und entfernen alle Grünbeläge.
- Ein Terrassenbelag auf Stelzlager ist selbst bei starken Regenfällen schnell wieder trocken, da das Wasser unter den Platten abfließt. Frostschäden am Belagsmaterial sind äußerst selten, da sich unter den Platten kein Wasser sammeln kann.
- Um Frostschäden bei konventionellem Verlegen in Mörtel oder Kleber und größeren Flächen zu vermeiden, sollten kleinere Platten sowie Dehnungsfugen vorgesehen werden. Das wirkt dann allerdings nicht immer großzügig.