Für viele Biker liegt die letzte Motorrad- oder Rollertour bereits einige Monate zurück, denn zahlreiche Zweiräder werden im Herbst abgemeldet und über den Winter in die schützende Garage gestellt. Sehr ungeduldig sind manche Besitzer, wenn es darum geht, im Frühjahr schnell wieder auf die Straße zu kommen. Das Zweirad nur flüchtig abgestaubt, der Ladezustand der Batterie und die Bereifung nicht kontrolliert – dann ist es nicht verwunderlich, wenn die erste Ausfahrt ungeplant mit einer Panne endet.
Cleverer ist es, vor der neuen Saison das Zweirad im Rahmen einer ersten Reinigung gründlich durchzusehen. Alternativ kann man das Rad für eine Überprüfung zum Fachhandel geben. Zum Check vor der ersten Ausfahrt gehört unter anderem, fehlende Batterieflüssigkeit aufzufüllen und die Batterie zu laden, bevor diese in der richtigen Reihenfolge – zuerst den Plus- und danach den Minus-Pol – wieder angeschlossen wird. Nach vorsichtigem Warmfahren sollte gegebenenfalls ein Ölwechsel – mit Filter – erfolgen sowie der korrekte Ölstand geprüft werden. Die Kette sollte gefettet und die korrekte Spannung eingestellt werden.
Dass die Funktion der Bremsen vor der ersten Tour getestet wird, versteht sich von selbst. Falls im Vorjahr nicht geschehen, sollte zu Saisonbeginn die Bremsflüssigkeit gewechselt werden. Auch die Pneus verdienen eine Kontrolle: Welche Profiltiefe haben die Reifen? Stimmt der Reifendruck?
Neben dem technischen Zustand der Maschine sollten Biker auch die eigenen Fähigkeiten realistisch einschätzen. Wer einige Zeit nicht gefahren ist, tut gut daran, sich an größere Kurvenschräglagen vorsichtig heranzutasten und die Maschine nicht sofort voll auszufahren, was die Geschwindigkeit angeht. Gerade zu Saisonbeginn macht es zudem Sinn, über ein Fahrsicherheitstraining nachzudenken und hierbei das Zusammenspiel zwischen Fahrer und Zweirad gezielt zu trainieren. Ein Gutschein für ein solches Training ist im Übrigen ein guter Geschenktipp, sofern man Zweiradfahrer im Familien- oder Freundeskreis hat.
Viele Biker sind gerne gemeinsam bei Ausfahrten unterwegs. Was spricht dagegen, zum Saisonstart mit anderen Mitgliedern aus Motorradclub oder Freundeskreis eine Erste-Hilfe-Auffrischung bei einer der großen Hilfsorganisationen zu machen? Diese bieten – wenn genug Interessenten angemeldet werden – auf Wunsch durchaus einmal einen „exklusiven“ Erste-Hilfe-Kurs für eine bestimmte Teilnehmergruppe an. Dabei geht es insbesondere auch um das Thema Helmabnahme nach einem Sturz vom Zweirad, welche gegebenenfalls lebensrettend sein kann.
Umsichtige Biker bestücken ihr Motorrad – nicht nur zur Urlaubsreise – mit einem handlichen Motorradverbandskasten, der in der Regel unter der Sitzbank oder im Tankrucksack problemlos Platz findet. Zum Inhalt gehören Verbandsmaterial wie Verbandspäckchen, sterile Wundkompressen, Pflaster, eine Rettungsdecke aus Metallfolie und möglichst mindestens zwei Paar Einmalhandschuhe zum Eigenschutz, wenn eine Wundversorgung stattfindet. Ein Taschenmesser und eine kleine, funktionsfähige Taschenlampe sind eine gute Ergänzung.
Zu einer Reiseapotheke beispielsweise für die Wochenend-Tour können je nach Bedarf ein Schmerzmittel, eine Salbe für Insektenstiche, eine Sportsalbe für kleinere Prellungen oder Stauchungen sowie Augentropfen gehören.
Ein genauer Blick, bevor es auf die Straße geht, sollte auch dem Motorradhelm und der Schutzkleidung des Bikers gelten. Helme, die bereits einmal bei einem Sturz getragen wurden und hierbei Bodenberührung hatten, gehören aus Sicherheitsgründen ausgetauscht. Dass Helme gut sitzen und genau für die Kopfgröße ihres Trägers ausgewählt werden sollten, versteht sich ohnehin.
Eine vollständige und nicht zu alte Motorradkleidung aus stabilem Material wie Leder oder Cordura – mit langärmeligem Oberteil, langen Hosen und Handschuhen – kann bei einem Sturz Verletzungen verhindern oder zumindest verringern. Reflektierendes Leuchtmaterial als Teil der Motorradkombi oder als gesonderte Ergänzung sorgt dafür, dass der Zweiradfahrer besser gesehen wird. Stabiles, geschlossenes Schuhwerk – bevorzugt natürlich Motorradstiefel – schützt Füße und Knöchel. Ein Nierengurt verhindert Verkühlungen im tiefen Rückenbereich, ein Halstuch oder eine Halskrause, die es im Fachhandel gibt, verhindert Zugluft zwischen Helm und Kragen.
Komplettiert wird die Ausrüstung idealerweise durch eine gute Sonnenbrille – bei Kurz- oder Weitsichtigkeit gegebenenfalls auch mit speziellem Schliff durch den Augenoptiker. Sie sorgt auch dann für Durchblick und Genuss beim Fahren, wenn es die Frühlingssonne gleich bei der ersten Tour arg gut meinen sollte.
Last, but not least: Der passende Versicherungsschutz rundet die Vorsorge eines Motorradfahrers sinnvoll ab. Hier lohnt es sich, Motorradpolicen dahingehend zu vergleichen, ob sie umfassenden Schutz und Service auch im Schadensfall bieten.