„So etwas hat es noch nie gegeben“ sagt Stadtbrandinspektor Georg Bouwmann. An der Großübung mit mehr als zweihundert beteiligten Personen sind Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Kalkar, Mitarbeiter des Wunderland Kalkar, des Rettungsdienst des Kreises Kleve, der MANV Gruppen, bestehend aus Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Kranenburg, des Deutschen Roten Kreuzes, des Malteser Hilfsdienstes, sowie die Kradmelder der MANV Gruppen. Außerdem sind die zuständigen Kameraden für den Atemschutz und des ELW 2 des Kreises Kleve, das Ordnungsamt der Stadt Kalkar, die Polizeidienstelle Kalkar und die Verletztenstatisten der DLRG Goch beteiligt. Die Koordination und Planung hat viele Stunden in Anspruch genommen. Das übergeordnete Ziel ist die „Menschenrettung“. „Dieses erreicht man nur wenn die Alarmierungs- und Meldeketten und vor allem die Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr, Hilfsorganisationen und Betreiber reibungslos funktionieren.“ weiß Helmut Hessel, stellvertretender Stadtbrandinspektor zu berichten.
Auch die Informationsbeschaffung und Verteilung an die Medien ist elementar wichtig. Denn Angehörige wollen schnell wissen ob sie sich Sorgen machen müssen.
Hierzu ist eine Enge Zusammenarbeit zwischen den Pressesprechern der Feuerwehr, des Wunderlandes Kalkar und der externen Pressevertreter unentbehrlich.
Die Komplexität der Übung wird deutlich wenn man sich die Einsatzmeldung anschaut: „Im Bereich der Westernbar kommt es durch einen Kurzschluss zu einem Brand, der sich schnell ausbreitet und zu einer eheblichen Rauchentwicklung führt.
Circa 100 Personen befinden sich im weitläufigem Untergeschoss.“ Die Feuerwehrfrauen und -Männer haben die Aufgabe den Brand zu löschen, Verletze zu finden und zu retten und diese an die Hilfsorganisationen zu übergeben.
Die Hilfsorganisationen teilen die Verletzen in fünf Kategorien ein: Rot mit sofortiger Behandlungsnotwendigkeit und lebensbedrohlichem Zustand, Gelb mit einer dringenden Behandlung und schwer verletzt, Grün mit nicht dringender Behandlung und leicht verletzt. Verletze mit dem Farben Blau haben keine Überlebenschance und benötigen eine Sterbebegleitung. Mit der Farbe Schwarz werden verstorbene kategorisiert. Nach der Triage- dem farblichen Einteilen in die Schwere der Verletzungen- findet die Behandlung nach Priorität statt. Die Organisation im laufenden Einsatz gliedert sich in mehrere Ebenen. Im Einsatzleitwagen sitzen Vertreter aller Organisationen, hier fließen die Informationen zusammen. Jeder Abschnitt, hier in Löschzüge unterteilt, hat einen Abschnittsleiter welcher die Schnittstelle zum Einsatzleitwagen und zu den Trupps im direkten Einsatz ist. „Mit zwei/drei Funkgeräten ausgestattet und in der Schnittstellenfunktion zu sein, ist auch für mich eine Herausforderung und erfordert vollste Konzentration“ sagt der stellvertretende Stadtbrandinspektor Roland Matenaer.
Trotz der komplexen Lage, den vielen Beteiligten hat die Übung viele positive Abläufe aufgezeigt. Auch der Kreisbrandmeister Rainer Gilles erwähnte wie wichtig Übungen für die Zusammenarbeit bei solchen Großereignissen auf Kreisebene ist. Die Zusammenarbeit der Hilfsorganisationen untereinander hat sehr gut funktioniert. Aber auch die Kooperation mit den Mitarbeitern des Wunderlandes Kalkar ist als durchweg positiv hervorzuheben.
Der Geschäftsführer Han Groot Obbink zieht seinen Hut vor den Einsatzkräften. ,,Die Übung ist für uns sehr wichtig damit wir die Sicherheit für unsere Gäste kontinuierlich verbessern können.“ Die Übung konnte um 11:40 Uhr beendet werden. Zur Verpflegung der über hundertfünfzig Einsatzkräfte wurde die Feldküche der Feuerwehr Kalkar alarmiert und versorgte die Teilnehmer mit Erbsensuppe. Die Getränke wurden durch den EDEKA Markt, Brüggemeier gesponsert.