Eigentlich verfolgen die Schutzgebiete in Simbabwe ein innovatives Konzept: Sie stehen unter kommunaler Selbstverwaltung. Die lokale Bevölkerung bildet Gruppen, die eigenständig die Verantwortung für ein Gebiet und seine Ressourcen tragen. So teilen sie die Güter gemeinschaftlich, sind aber auch für deren Erhalt zuständig. "Dadurch ist die soziale Kontrolle erheblich und Tiere und Pflanzen haben gute Chancen, weil sich die Menschen vor Ort mit ihrem Gebiet identifizieren", so WWF-Expertin Reifenstein. In der derzeitigen Situation Simbabwes sei es damit jedoch nicht getan.
Deshalb hat der WWF sein Engagement im Lowveld-Schutzgebiet verstärkt, in dem ein Zehntel der Weltpopulation lebt. Die Nashörner werden durch Sender und Spurenleser beobachtet. Der WWF hat außerdem einige Tiere in sicherere Gegenden gebracht und besonders gefährdeten Exemplaren vorsichtshalber das Horn abgenommen, damit sie für Wilderer wertlos sind. "Außerdem haben wir Eingreiftruppen gebildet, klären die Menschen auf und helfen, wildtierfreundliche Alternativen für die Landnutzung zu entwickeln", sagt Vera Reifenstein.
Trotz der Wilderei sei es so gelungen, dass die Population in Lowveld wächst: um bis zu zehn Prozent pro Jahr. "Das sind Rekordwerte", freut sich WWF-Expertin Reifenstein. "Sie zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Wir dürfen allerdings in unseren Anstrengungen nicht nachlassen, sonst gewinnen die Wilderer die Oberhand."