In den Provinzen Thua Thien Hue und Quang Nam wurden vor kurzem zwei aneinander anschließende Reservate beschlossen. Entstanden ist so ein fast 3.000 Quadratkilometer großes Schutzgebiet, das von der vietnamesischen Küste bis zur laotischen Grenze reicht. "Davon profitiert nicht nur das Saola", freut sich WWF-Experte Ziegler. Denn in der Heimat des Saola, den gebirgigen Annamiten im Herzen Vietnams und Laos, leben auch andere seltene Arten wie Rotschenkel-Kleideraffe und Weißwangen-Schopfgibbon.
Allerdings ist die größte Gefahr für das Saola noch nicht gebannt. "Wir müssen vor allem die Jagd und den illegalen Handel mit Buschfleisch beenden, sonst nützt das beste Reservat nichts", sagt der WWF-Experte. Buschfleisch ist vor allem bei Städtern begehrt, die es als Delikatesse betrachten, wie eine jüngst veröffentlichte Studie von TRAFFIC, dem gemeinsamen Artenschutzprogramm vom WWF und der Weltnaturschutzunion (IUCN), zeigt. Für die Menschen, die sich den Wald mit dem Saola teilen, bedeutet der verbotene Handel gutes Geld. "Deshalb brauchen wir Einkommensalternativen für die Bevölkerung, sonst wird sich an der professionellen Jagd auf Saolas und andere bedrohte Arten nichts ändern", so Ziegler.
Der WWF arbeitet seit 2001 in den zentralen Annamiten. In Zusammenarbeit mit Provinzbehörden und gefördert von der Weltbank, US AID und vielen anderen Organisationen bemüht sich der WWF um den Schutz der Saola-Population. Im Mittelpunkt stehen neben der Forschung die Kooperation mit der lokalen Bevölkerung und die Unterstützung von Wildhütern. Außerdem versucht der WWF, eine strengere Strafverfolgung von Wilderern sicherzustellen.