Zu einem gewissen Grad könnten sich Wale und Delfine an neue Umweltbedingungen anpassen, so WDCS und WWF. "Das Klima verändert sich aber so schnell, dass wir nicht voraussagen können, ob die Meeressäuger damit zurechtkommen werden. Im Moment gehen wir davon aus, dass viele Walbestände sehr sensibel auf die Veränderungen reagieren werden", sagt WWF-Walexperte Volker Homes. Dies gelte vor allem für die Populationen in der Arktis und Antarktis, wo der Klimawandel besonders spürbar werde, zum Beispiel für Beluga-, Nar- und Grönlandwale. WDCS und WWF fordern daher, dass der weltweite CO2-Ausstoß bis 2050 um mindestens 50 Prozent reduziert wird.
"Wale und Delfine müssen schon jetzt mit einer Vielzahl von Bedrohungen kämpfen", so WWF-Experte Homes. "Sie müssen mit dem starken Schiffsverkehr zurechtkommen, mit giftigen Chemikalien und anderen Verschmutzungen der Meere und verlieren täglich um die tausend Artgenossen, die sich in Fischernetzen verfangen und qualvoll ertrinken." Der Klimawandel verschärft die Situation für die Meeressäuger. "Das Immunsystem und die Fortpflanzungsfähigkeit der Tiere werden beeinträchtigt", hat Nicolas Entrup, Geschäftsführer der WDCS, beobachtet. "Für einige Arten wird ein ungebremster Klimawandel schon bald das endgültige Aus bringen, beispielsweise für die etwa 300 letzten Atlantischen Nordkaper", so Entrup, der in Alaska an den wissenschaftlichen Sitzungen der IWC teilnimmt.
WWF und WDCS verlangen, dass die Internationale Walfang-Kommission die Auswirkungen des Klimawandels auf Meeressäuger erforscht und praktische Maßnahmen zum Schutz der Tiere ergreift. Dazu gehört auch, dass alle übrigen Bedrohungen für Walarten systematisch reduziert werden müssen.