„Die jüngsten Zahlen zur Nashornwilderei bestätigen die anhaltende Bedrohung der Tiere. Nach dem merklichen Rückgang der Wilderei in 2020 aufgrund der Corona-bedingten Ausgangsbeschränkungen nimmt die illegale Jagd nun wieder an Fahrt auf. Wir dürfen beim Schutz der Nashörner daher auf keinen Fall nachlassen. Das bedeutet nicht nur die Schutzgebiete zu unterstützen, sondern vor allem auch die Treiber des illegalen Geschäfts einzudämmen, wie die Armut in Afrika und die Nachfrage aus Asien“, sagt Katharina Hennemuth, Referentin für illegalen Artenhandel beim WWF Deutschland.
Mit dem Wegfall der Ausgangsbeschränkungen sind nun auch die Wilderer zurück, so der WWF. Während das illegale Geschäft nicht länger beeinflusst werde, seien die negativen Folgen der Pandemie auf den Naturschutz weiterhin stark ausgeprägt. Viele Nationalparks und Schutzgebiete litten unter einbrechenden Einnahmen infolge der weltweiten Reise- und Tourismusbeschränkungen. Das bedrohe nicht nur die Finanzierung der Schutzgebiete und damit ihre Fähigkeit, Nashörner und andere bedrohte Tierarten zu schützen, sondern lasse auch die Einnahmen der lokalen Bevölkerung wegbrechen.
Südafrika spielt für das Überleben der Nashörner eine besondere Rolle, da hier ein Großteil der weltweiten Bestände lebt. Die letzten offiziellen Zahlen aus 2017 und 2018 gehen für Afrika insgesamt von rund 18.000 Breit- und 5.600 Spitzmaulnashörnern aus, wovon geschätzte 75 Prozent im Land am Kap beheimatet waren. Wie sich die Zahlen seitdem entwickelt haben, ist laut WWF wegen des anhaltenden Wildereidrucks ungewiss. In den letzten zehn Jahren wurden allein Südafrika über 8.000 Nashörner gewildert.