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Naturschutz rettet Leben

Report von IFRC und WWF: Naturschutz kann die Intensität von klimabedingten Katastrophen um mehr als ein Viertel reduzieren

(lifePR) (Berlin, )
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• Link zum Report, Footage zu Dürren, Überschwemmungen und Mangroven

Maßnahmen zum Schutz der Natur könnten die Intensität klimabedingter Katastrophen um über ein Viertel verringern. Das geht aus einem heute veröffentlichten Report von der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften (IFRC) und dem WWF hervor. Der Report basiert auf mehreren wissenschaftlichen Metastudien und untersucht, wie naturbasierte Lösungen die zerstörerische Wirkung von klimabedingten Katastrophen reduzieren können. Naturbasierte Lösungen, auch Nature Based Solutions genannt, sind Maßnahmen zum Schutz, zur nachhaltigen Bewirtschaftung und zur Wiederherstellung natürlicher Ökosysteme. Sie haben eine Vielzahl an positiven Auswirkungen für die Lebensgrundlage von Menschen, die Artenvielfalt und das Klima. Mangrovenwälder zum Beispiel speichern CO2, mildern Sturmfluten ab und sind eine Kinderstube für Meereslebewesen.

Der Bericht wird auf der auf der UN-Umweltkonferenz Stockholm+50 vorgestellt. Florian Titze, Experte für Biodiversität und internationale Politik beim WWF Deutschland kommentiert: „Naturschutz rettet leben und reduziert die Schäden klimabedingter Katastrophen deutlich. Das ist ein Signal an die Politiker und Politikerinnen, die sich heute beim UN-Umweltgipfel Stockholm+50 in Schweden treffen. Sie müssen mehr Investitionen für den internationalen Naturschutz bereitstellen. Das Geld muss vor allem in die Länder des globalen Südens fließen, deren Bevölkerungen leiden teilweise jetzt schon stark unter den Folgen der Klimakrise.“

Mehr als 410.000 Menschen sind im vergangenen Jahrzehnt bei klimabedingten Naturkatastrophen wie Stürmen, Dürren oder Überschwemmungen ums Leben gekommen, der Großteil davon im Globalen Süden. Neben dem menschlichen Leid sind die finanziellen Folgen, zum Beispiel für den Wiederaufbau der Infrastruktur, immens. Die Analyse von IFRC und WWF zeigt, dass effektiver Naturschutz bereits im Jahr 2030 Schäden im Wert von 104 Milliarden Dollar vermeiden kann. Im Jahr 2050 könnten diese Maßnahmen sogar rund 393 Milliarden Dollar einsparen. Das ist mehr als die Wirtschaftsleistung Norwegens 2021 (363 Milliarden Dollar).

Titze sagt: „Die Natur gehört zu unseren wichtigsten Verbündeten im Kampf gegen die Klimakrise und deren dramatischen Folgen. Bewachsene Berghänge verhindern Erdrutsche, Auen schützen vor Hochwasser und Korallenriffe sind natürliche Wellenbrecher. Viele dieser natürlichen Alleskönner haben wir jedoch bereits zerstört. Über naturbasierte Maßnahmen lassen sie sich wiederherstellen, doch diese müssen finanziert werden. Wir reichen Industrieländer haben die Klimakrise verursacht. Deshalb müssen wir jetzt nicht nur schnellstens unsere Treibhausgasemissionen drastisch reduzieren, sondern auch die desaströsen Folgen der Erderhitzung so gering wie möglich halten, vor allem für die besonders gefährdeten Bevölkerungen im Globalen Süden. Um Menschen und Natur zu schützen, muss die Bundesregierung ihre internationale Biodiversitätsfinanzierung daher bis 2025 auf mindestens zwei Milliarden Euro im Jahr erhöhen. Denn eins ist klar, wenn wir jetzt nicht handeln, wird es nur teurer – und tödlicher.“

Als ein erfolgsversprechendes Beispiel von naturbasierten Lösungen nennt der Report "Working with Nature to Protect People: How Nature-based Solutions Reduce Climate Change and Weather-Related Disasters" Korallenriffe vor der Küste Jamaikas. Sie wirken als Schutzbarriere vor Überschwemmungen und Küstenerosion, speichern CO2, sind eine Kinderstube für Meereslebewesen und bieten Nahrung für die Menschen vor Ort. Korallenriffe können die Wellenenergie unter normalen und stürmischen Bedingungen um schätzungsweise 75 Prozent reduzieren. Saum-, Flecken- und Barriereriffe schützen schätzungsweise 60 Prozent der jamaikanischen Küstenlinie.

Hintergrund: WWF und das IRFC
Der Bericht, der auf der UN-Umweltkonferenz Stockholm+50 vorgestellt wird, ist der Startschuss für eine Partnerschaft zwischen der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften (IFRC) und dem WWF. Ziel der Partnerschaft ist es, das Bewusstsein für Naturschutz zu schärfen und die Politik und die Wirtschaft aufzufordern, die Natur in ihre Planungen zur Klimaanpassung und Katastrophenvorsorge einzubeziehen.

Hintergrund: Naturbasierte Lösungen
Naturbasierte Lösungen (Natur-based Solutions, NbS) sind Ökosystemschutz-, Management- und Wiederherstellungsmaßnahmen, die messbare Ergebnisse zur Anpassung an die Klimakrise und/oder zur Minderung der Klimakrise liefern. Gleichzeitig liefern sie Zusatznutzen für die menschliche Entwicklung und die biologische Vielfalt. Die Beteiligung der lokalen und indigenen Bevölkerung unter Anwendung von Environmental and Social Safeguards ist entscheidend für das Gelingen von naturbasierten Lösungen.

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