Kontakt
QR-Code für die aktuelle URL

Story Box-ID: 16617

WWF Deutschland Reinhardtstr. 18 10117 Berlin, Deutschland http://www.wwf.de
Ansprechpartner:in Frau Beatrice Claus +49 69 791440
Logo der Firma WWF Deutschland
WWF Deutschland

Opfer der Kreuzfahrer

Überführung der "Norwegian Gem" / WWF-Studie belegt Zerstörung der Ems.

(lifePR) (Frankfurt, )
An diesem Wochenende plant die Meyer-Werft mit gewohnt großem Medienrummel die Überführung des Kreuzfahrtschiffes "Norwegian Gem" von Papenburg in Richtung Nordsee. Nach Ansicht des WWF ist das kein Grund zum Feiern. Vier Mal wurde die Ems zwischen 1984 und 1995 bereits vertieft, um die Überführung immer größerer Schiffe der Inland-Werft zu ermöglichen. Eine neue WWF-Studie belegt, dass die Ems durch diese Eingriffe - anders als von den Planern behauptet - dauerhaft geschädigt wurde. "Noch Anfang der 1990er Jahre galt die Unterems als eine der ökologisch wertvollsten Flussmündungen Deutschlands. Heute existieren hier jedes Jahr monatelang ausgedehnte Todeszonen", so WWF-Expertin Beatrice Claus. Die aktuellen Pläne für eine weitere Emsvertiefung lehnt der WWF ab.

"Kreuzfahrtschiffe wie die 'Norwegian Gem' kosten vielen Tieren das Leben, zerstören einen einst intakten Fluss und vertreiben die Fischer", bilanziert Beatrice Claus. Jeden Sommer, so die WWF-Studie, kommt es in der Ems in Folge der menschlichen Eingriffe zu dramatischen Sauerstoffmängeln. Fische verenden qualvoll. Weil die Ems heute sehr viel schneller fließt, mussten alle Ufer im Laufe der Jahre mit Steinen befestigt werden. So gingen wertvolle Lebensräume verloren. Die Seitenarme der Ems fallen entweder trocken oder verschlicken. So werden Stint, Zander und Barsch aus ihren Laichgebieten verdrängt.

Der Fluss ist extrem dreckig. Die Emsmündung enthält 120mal mehr Schwebstoffe als die Mündungen von Elbe und Weser. Diese Stoffe verstopfen die Kiemen von Fischen und Kleinstlebewesen, die Tiere ersticken. "Deutschlandweit wurden in den letzten Jahrzehnten hunderte Millionen Euro in saubere Flüsse investiert. Unterdessen hat sich die Wasserqualität der Ems innerhalb von wenigen Jahren enorm verschlechtert", erläutert WWF-Sprecherin Claus.

Um die künstliche Flusstiefe zu erhalten, muss der Fluss zudem immer wieder ausgebaggert werden. Die Baggermengen haben sich laut der WWF-Studie seit 1984 durch die Eingriffe um das 15 bis 30fache erhöht.

Die Forderung der Meyer-Werft, die Ems weiter zu vertiefen und in Zukunft mit Hilfe des Sperrwerks bei Gandersum auch während der Sommermonate höher aufzustauen, lehnt der WWF ab. Die bisherigen Umweltprobleme würden sich noch einmal verschärfen, die EU-Vogelschutzgebiete an der Ems entwertet. "Dann stünde das Wasser bis an die Deiche und viele Jungvögel würden ertrinken", erläutert Beatrice Claus. Betroffen wären Kiebitz, Rotschenkel, Uferschnepfe oder Austernfischer. "Die Ems darf nicht weiter zerstört, sondern muss saniert und renaturiert werden", fordert der WWF.
Für die oben stehenden Stories, das angezeigte Event bzw. das Stellenangebot sowie für das angezeigte Bild- und Tonmaterial ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmeninfo bei Klick auf Bild/Titel oder Firmeninfo rechte Spalte) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber der Texte sowie der angehängten Bild-, Ton- und Informationsmaterialien. Die Nutzung von hier veröffentlichten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Bei Veröffentlichung senden Sie bitte ein Belegexemplar an service@lifepr.de.
Wichtiger Hinweis:

Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die unn | UNITED NEWS NETWORK GmbH gestattet.

unn | UNITED NEWS NETWORK GmbH 2002–2024, Alle Rechte vorbehalten

Für die oben stehenden Stories, das angezeigte Event bzw. das Stellenangebot sowie für das angezeigte Bild- und Tonmaterial ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmeninfo bei Klick auf Bild/Titel oder Firmeninfo rechte Spalte) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber der Texte sowie der angehängten Bild-, Ton- und Informationsmaterialien. Die Nutzung von hier veröffentlichten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Bei Veröffentlichung senden Sie bitte ein Belegexemplar an service@lifepr.de.