APP zählt zu den größten Zellstoff- und Papierherstellern der Welt und liefert auch nach Europa. Der Konzern mit Sitz in Singapur ist bereits mehrfach wegen drastischer Umweltverstöße aufgefallen, zuletzt in der indonesischen Provinz Riau, wo die Polizei die APP-Arbeiten wegen des Verdachts auf illegalen Holzeinschlag stoppte. "Wir haben jetzt in den Nachbarprovinz Jambi Belege für illegale Abholzung gefunden", sagt WWF-Waldexpertin Nina Griesshammer. "Es sieht so aus, als ob APP nach dem Verbot in Riau nach Jambi weitergezogen ist." Für APP sei die Straße wichtig, weil sich so das illegal geschlagene Holz schneller zu den Zellstofffabriken des Konzerns transportieren lasse.
Das betroffene Gebiet ist eines von weltweit 20 verbliebenen natürlichen Lebensräumen, die sich für den Schutz der letzten wilden Tiger eignen. Zudem ist es Schauplatz eines bisher erfolgreichen Projekts zur Wiederansiedlung von Orang-Utans. "Doch genau dort, wo ein Schutzgebiet für die Menschenaffen entstehen sollte, ist der Kahlschlag durch APP-Subunternehmer bereits in vollem Gange", klagt WWF-Expertin Griesshammer.
Der WWF verlangt den sofortigen Stopp der Abholzung der wertvollen Regenwälder, die zuvor nicht von unabhängigen Beratern als Einschlagsgebiet freigegeben worden sind. Außerdem müsse auch der Verkauf des illegalen Holzes sofort unterbleiben. "Außerdem muss sich die indonesische Regierung durchsetzen und dafür zu sorgen, dass APP und seine Partner nicht länger nationales Recht brechen", so WWF-Expertin Griesshammer. APP müsse Einschlagsgebiete von unabhängigen Experten bewerten und freigeben lassen, bevor es ganze Lebensräume abholze und die Bevölkerung vertreibe. "Es kann nicht sein, dass ein Unternehmen die Lebensgrundlage für Menschen und Tiere zerstört, weil es mehr Holz auf den Markt wirft, als auf seinen Plantagen wächst."