„Die erneute durchwachsene Erntebilanz hat menschengemachte Ursachen. Die extreme Dürre ist eine Folge der Klimakrise. Sie sollte auch die letzten Bremser überzeugen, endlich wirksamen Klima- und Umweltschutz als integralen Bestandteil in der Landwirtschaft zu verankern. Nur so kann Ernährungssicherheit dauerhaft gewährleistet werden.
Leider passiert derzeit genau das Gegenteil. Zuletzt wurden wichtige Umweltstandards in der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) für 2023 ausgesetzt. Das ist genau der falsche Weg. Dürren werden häufiger und mit ihnen verdorrte Äcker und Wiesen. Weitere Ernteeinbußen sind die Folge. Spätestens jetzt heißt es, möglichst lange möglichst viel Wasser in der Landschaft zu halten.
Das gelingt, wenn Landwirtinnen und Landwirte trocken gelegte Moorstandorte wieder vernässen, wenn noch mehr Hecken als Schutz gegen Bodenerosion eingesetzt werden, wenn die Ackerstruktur vielfältiger wird und die Böden vitaler und widerstandfähiger durch Humusaufbau und mehrgliedrige Fruchtfolgen. Das geht nur mit der Landwirtschaft und dafür brauchen die Landwirtinnen und Landwirte Unterstützung. Was dafür immer noch fehlt, sind ausreichend wirksame politische Instrumente und Rahmenbedingungen. So verlieren wir weiter unnötige Zeit, die die Landwirtschaft in Deutschland nicht mehr hat.“
Weitere Informationen:
Johann Rathke, Koordinator für Agrarpolitik bei WWF Deutschland, steht für weiterführende Informationen, O-Töne und Interviews zur Verfügung.