Nach Ansicht des WWF brauchen Wale und Delfine internationalen Schutz so dringend wie nie. "Alle anderthalb Minuten stirbt ein Wal", kritisiert Homes. Allein in Fischernetzen ertrinken nach WWF-Schätzungen jedes Jahr etwa 300.000 Wale, Delfine und Tümmler, viele Tiere sterben außerdem bei Kollisionen mit Schiffen. Hinzu kommen Umweltgifte, die unter anderem das Immunsystem und die Fruchtbarkeit der Tiere schädigen, sowie die Gefahren, die mit dem Klimawandel verbunden sind. In der vergangenen Woche hatte eine gemeinsame Studie von WWF und der Wal und Delfin Schutzorganisation (WDCS) gezeigt, dass die Meeressäuger durch die Folgen des Klimawandels massiv bedroht sind.
Die Pro-Walfang-Nationen um Japan haben im vergangenen Jahr erstmals seit Jahrzehnten wieder in einer IWC-Abstimmung die Mehrheit erzielt. Damit wurde eine - rechtlich allerdings nicht bindende- Resolution beschlossen, die zum Ziel hat, die seit 1986 verbotene kommerzielle Jagd auf Großwale wieder aufzunehmen. Die Walfang-Gegner haben sich davon distanziert, das Walfang-Moratorium blieb bestehen.
Trotz des Moratoriums jagen Japan und Island weiter, offiziell zu wissenschaftlichen Zwecken. Norwegen hat Einspruch gegen das Verbot erhoben und jagt ebenfalls Wale. Alle drei Staaten setzen ihre Fangquoten selbst fest. Auch stark bedrohte Arten wie der Seiwal werden getötet. Japan geht sogar im antarktischen Walschutzgebiet auf Walfang.