Der Gewässerexperte des WWF Deutschland, Tobias Schäfer, sagte: „Ausgetrocknete Flüsse und Kleingewässer, ausgedorrte Moore und Feuchtgebiete, mehr Waldbrände, Ernteverluste und Gesundheitsbelastungen zeigen, dass die Klimakrise auch in Deutschland voll durchschlägt. Wir müssen entschiedener handeln, damit wir den Schaden solcher Extremwetterereignisse in Grenzen halten. Die Erderhitzung ist jedoch schon so weit fortgeschritten, dass wir uns darauf einstellen müssen, künftig sehr viel häufiger mit Dürreperioden zu leben. Hierauf muss vor allem beim Umgang mit Wasser in der Landschaft reagiert werden. Bislang ist unsere Landschaft auf schnellen Abfluss des Wassers getrimmt. Dabei muss es darum gehen, das Wasser in der Landschaft zu halten: im Boden, in Feuchtgebieten, in Bach- und Flussauen.“
„Die Bundesregierung muss bei der Stabilisierung des Landschaftswasserhaushalts Tempo machen und endlich eine Wende hin zu einer gewässerschonende Landnutzung in Angriff nehmen“, sagte Schäfer. „Gefragt sind Maßnahmen zum Humusaufbau in Böden, zum Waldumbau, aber auch zur Wiedervernässung von Feuchtgebieten und zur Revitalisierung von Flussauen. Das Aktionsprogramm natürlicher Klimaschutz kann hierzu einen entscheidenden Beitrag leisten. Zentral wird daneben die vom Bund angekündigte Wasserstrategie sein. Ampelkoalition: Bitte übernehmen Sie!“
Der WWF kritisierte zudem, dass die Bundesregierung auch bei angesichts der Energiekrise notwendigen Maßnahmen für mehr Energieeffizienz und zur Erreichung der Klimaziele in allen Sektoren hinterherhinkt. Das angekündigte Klimaschutzsofortprogramm für 2030 fehlt ebenso wie ein Effizienzgesetz- dabei ist Energieeinsparung das Gebot der Stunde - nicht nur für Verbraucher:innen, sondern auch für die Industrie.