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"AdTracker": Werbetracking in der Assekuranz

"Mancher Slogan nützt in erster Linie der Konkurrenz"

(lifePR) (Köln, )
Werbebotschaften aus der Assekuranzbranche kommt grundsätzlich die zweifelhafte Ehre einer geringen Verarbeitungstiefe zu. Dementsprechend müssen Plakate, Banner und Anzeigen, gerade wenn sie von Versicherern stammen, in punkto Werbewirkung durch Einzigartigkeit glänzen und als besonders angenehm empfunden werden. Dieser Herausforderung sind allerdings bei weitem nicht alle Slogans und Werbekonzepte gewachsen. "Über die Wirkung mancher Werbung freut sich vor allem die Konkurrenz", kommentiert Dr. Oliver Gaedeke im Rahmen der Präsentation der aktuellen Studie "AdTracker" des Marktforschungsinstituts YouGovPsychonomics.

"Am schwersten tun sich die Direktversicherer, die fast alle mit dem Wort 'Direkt' in ihrem Slogan arbeiten und deswegen fast alle stärker auf die CosmosDirekt als bekanntesten Direktversicherer einzahlen als auf die eigene Marke", resümiert Dr. Gaedeke, Leiter Finanzdienstleistungsmarktforschung der YouGovPsychonomics AG. "In enger optischer Anbindung des Slogans an die Marke mögen diese ungewollten Assoziationen verzeihlich sein, dennoch unterstützt der Slogan die Marke nicht in dem Bestreben einer einzigartigen Positionierung, sondern aktiviert eher noch das Einholen von Wettbewerbsangeboten bei anderen Direktanbietern."

Die am besten gelernten Slogans, so Dr. Gaedeke, sind 'Keine Sorge ...' (Volksfürsorge), 'Anwalt's Liebling' (Advocard), 'Hoffentlich ...' (Allianz), 'Ihr unabhängiger Finanzpartner' (AWD), 'Kaiserlich versichert' (Hamburg-Mannheimer), 'Deutschlands größter Direktversicherer' (Cosmos), 'Der Fels in der Brandung' (Württembergische), 'Schutz unter den Flügeln des Löwen' (Generali), 'Because Change happens' (Zurich) und 'Immer da, immer nah' (Provinzial Rheinland).

Gefallen und Handlungsimpuls müssen einhergehen

Ad-Tracker-Studienleiter Robert Quinke ergänzt: "Die Marken- und Informationsinflation stellt klassische Werbung immer stärker vor die Herausforderung, tatsächlich auch aufzufallen und die jeweilige Werbebotschaft Rezipienten zu vermitteln. Bei geringer Verarbeitungstiefe gewinnt das grundlegende Gefallen an Werbung, die Likeability, zunehmend an Bedeutung." Hier erzielen Advocard, ADAC, HDI-Gerling und die Provinzial (überregional) die höchsten Werte. Daneben müsse laut Quinke aber auch immer im Vordergrund stehen, dass durch die Werbung Handlungsimpulse hervorgerufen werden.

"Nach den aktuellen AdTracker-Befragungen von Ende April und Anfang Mai 2009 sind die Erinnerer der Signal-Iduna- und der DEVK-Werbung am häufigsten motiviert, bei diesen Anbietern tatsächlich auch ein Produkt abzuschließen", so Studienleiter Quinke. Aber auch Versicherer mit einer intensiven Wahrnehmung in der klassischen Werbung wie z. B. Allianz oder die HUK-Coburg erreichen seiner Aussage zufolge bei der Frage nach der Abschlussabsicht gute Werte.

Erstaunlich ist laut Quinke allerdings, dass die zwei großen 24er-Marken, die Direktvertriebsmarken der Allianz und der HUK-Coburg, eine deutlich höhere Abschlussbereitschaft erzielen als es ihre Wahrnehmung erwarten lässt. "Die günstigen Preise motivieren die erreichte Zielgruppe mindestens ebenso stark wie die jeweils klassische Marke der beiden Konzerne", erläutert Quinke.

Erweiterter Erkenntnishorizont durch Einbindung impliziter Verfahren

Die Aufmerksamkeitsstärke einer Werbung allein ist allerdings nicht der ultimative Garant dafür, dass die gewünschte Wirkung auf Kundenseite einsetzt. Diese Haltung nehmen Werbewirkungsexperten ein, die sich impliziten Messverfahren verschrieben haben und argumentieren, dass die Informationsaufnahme nicht allein bewusst und durch Aufmerksamkeitsstärke stattfindet. Dies kann aus ihrer Sicht auch unterschwellig passieren, was aber ebenfalls zum Erfolg einer Werbung führen kann. Daher arbeiten sie mit impliziten Verfahren, die auf der bewährten Reaktionszeitmessung basieren. "Auch wir wagen im Rahmen des AdTracker diesen Blick in die Black Box", kommentiert Dr. Gaedke die Einbindung implizierter Verfahren in den AdTracker. "Die Reaktionszeiten offenbaren uns die Assoziationsstärken einzelner Attribute und lassen einen Schluss auf die Verarbeitungsqualität der Anzeigen zu. Eine leichte und prägnante Informationserfassung ist gerade in der heutigen Medienwelt, die von vielen Konsumenten als Informationsdschungel erlebt wird, von großer Bedeutung", ergänzt Studienleiter Quinke.

Zur weiteren Vorstellung des AdTrackers und seinen Ergebnissen lädt die YouGovPsychonomics am 27. Mai 2009 zu einem Workshop nach Köln ein.

Weitere Informationen zur Studie und zum Workshop

In den repräsentativen Online-Befragungen mit monatlich n=1.000 Kunden wird eine klassische Werbetracking-Untersuchung angeboten: Ungestützte und gestützte Werbeerinnerung, Wahrnehmung von Presseberichtserstattung, Medienabfrage der Werbewahrnehmung, Produkterinnerung, Fragen zur Likeability und Sympathie der Werbung sowie Handlungsimpuls der Werbung. Weiterhin können klassische Beurteilungen und implizite Messungen zu eingespielten Werbemotive auf Anfrage erfasst werden.

Weitere Informationen zur Studie: www.psychonomics.de/....

YouGov Deutschland AG

Die YouGovPsychonomics AG ist ein international tätiges Institut für Marktforschung, Organisationsforschung und Beratung mit Hauptsitz in Köln und einer Niederlassung in Berlin.

Mit psychologisch fundierter Marktforschung und Organisationsforschung liefern wir unseren Auftraggebern hochwertiges Entscheidungswissen für Marketing, Vertriebssteuerung und Organisationsentwicklung. Derzeit beschäftigen wir über 100 hoch qualifizierte Forscher und Berater. Seit September 2007 ist YouGovPsychonomics Mitglied der internationalen YouGov Gruppe mit Sitz in London.

Weitere Informationen finden Sie unter www.psychonomics.de.

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