Dies zeigt die aktuelle Ausgabe der Monitoringstudie "Assekuranz Absatzpotenzial-Index" des Marktforschungs- und Beratungsinstituts YouGovPsychonomics AG. Der Nachfrage-Indexwert "Assdex" liegt mit derzeit 43 Punkten demnach nahezu unverändert auf dem Niveau des Vorquartals (44) sowie auch des Vergleichszeitraums des Vorjahres (42). Gegenüber dem ersten Quartal 2008 (50) hat der Absatzpotenzial-Index für die Versicherungswirtschaft allerdings sieben Punkte verloren. Seinen Höchststand erreichte der seit 2007 vierteljährlich erhobene Absatzpotenzial-Index mit 58 Punkten zu Beginn des vierten Quartals 2008.
Insgesamt planen im Januar 6,4 Prozent aller Versicherungskunden einen Versicherungsabschluss bzw. einen Versicherungswechsel innerhalb der kommenden Monate. Umgerechnet auf den Gesamtmarkt entspricht dies einem Neuabschlusspotenzial von 3,4 Mio. Verträgen im ersten Quartal 2010 (Vorquartal: 3,7 Mio.; 1. Quartal 2009: 3,2 Mio).
Zur Ermittlung des "Assdex" befragt YouGovPsychonomics seit 2007 regelmäßig 1.500 private Versicherungskunden ab 18 Jahren repräsentativ zu ihrer generellen Abschlussbereitschaft sowie zu ihrer kurzfristigen Abschlussintention im laufenden Quartal. Zudem werden die aktuellen Produkt- und Anbieterpräferenzen ermittelt - differenziert nach sechs Versicherungssparten und 18 Produktgruppen.
Private Krankenversicherungen im Aufwind
Vor allem die Nachfrage in der Sparte Kranken- und Pflege befindet sich aktuell stark im Aufwind: Vor dem Hintergrund der Beschränkungen der gesetzlichen Gesundheitsvorsorge sowie der anhaltenden Diskussionen um Zusatzbeiträge denken insbesondere jüngere Versicherungskunden immer häufiger über den Abschluss von Krankenvoll- und Krankenzusatzversicherungen bzw. auch von Pflegezusatzversicherungen nach. Die generelle spartenspezifische Abschlussbereitschaft ist hier binnen eines Jahres "explosionsartig" von zwei auf aktuell sechs Prozent gestiegen. Das konkrete Abschlusspotenzial liegt damit bei rund 1 Mio. neuer Policen. Auch Pflegezusatzversicherungen werden aktuell stärker nachgefragt als im letzten Quartal 2009. In der Sparte Biometrisches Risiken zieht insbesondere die Nachfrage nach Berufsunfähigkeitsversicherungen wieder deutlich an.
Das Interesse an Produkten in der Sparte Altersvorsorge bleibt hingegen vorerst unverändert. Das konkrete Abschlusspotenzial für das ersten Quartal 2010 beträgt rund 300.000 Vorsorgeverträge. Gegenüber dem Vorquartal sind diese Zahlen unverändert, gegenüber den 1. Quartal 2009 ist ein Anstieg von 200.000 auf 300.000 potenzieller Neuverträge zu verzeichnen.
"In Zeiten einer insgesamt immer noch verhaltenen Nachfragestimmung sollten die Versicherer ihr Augenmerk vor allem auf die attraktiven Absatzpotenziale in einzelnen Produkt- und Kundensegmenten richten", sagt Christoph Müller, Studienleiter bei der YouGovPsychonomics AG.
Aktuelle Anbieterpräferenzen der Versicherungskunden
Bevorzugte Anbieter im Gesamtmarkt sind weiterhin HUK-Coburg, Allianz und AXA. Auf Spartenebene zeigt sich deutlichere Bewegung: So gelingt es beispielsweise der CosmosDirekt seine Top-Position im Bereich Biometrische Risiken weiter auszubauen; in der SUH-Sparte holt die Allianz auf der Beliebtheitsskala der potenziellen Produktgeber deutlich gegenüber dem Spitzenreiter HUK-Coburg auf.
Im Bereich Altersvorsorge legt die SparkassenVersicherung in der Kundengunst seit einem Jahr kontinuierlich zu. Ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen um die Verbrauchergunst zeigt sich in der Sparte Kranken und Pflege, das aktuell noch von der Debeka angeführt wird.
Die komplette 70-seitige Studie "Assekuranz Absatzpotenzial-Index" (Ausgabe I/2010) mit zahlreichen weiteren Ergebnissen und Differenzierungen des kurz- und mittelfristigen Absatzpotenzials nach Sparten, Produkten und Anbietern sowie einzelnen Kundengruppen kann über die YouGovPsychonomics AG bezogen werden. Die kommende Ausgabe für das zweite Quartal 2010 erscheint Ende April 2010.
Weitere Studieninformationen: www.psychonomics.de/...