Die Bürger anderer europäischer wie außereuropäischer Länder zeigen sich diesbezüglich aufgeschlossener: So sind über 40 Prozent der Dänen, Finnen und Schweden, 36 Prozent der Russen, 35 Prozent der US-Amerikaner und 31 Prozent der Österreicher persönlich bereit, zur Lösung der Probleme beim Weltklima einen finanziellen Mehrbeitrag zu leisten. Nur die Briten sind mit einer Akzeptanz von lediglich 24 Prozent für höhere Umweltsteuern hier ähnlich reserviert wie die Deutschen.
Dies zeigt das aktuelle "YouGov Nations Survey 2008", das im Oktober mehr als 22.000 Bürger aus 14 Ländern weltweit zu aktuellen Themen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft befragt hat. Teilnehmerländer waren Deutschland, Dänemark, Norwegen, Schweden, Finnland, Großbritannien, Österreich, Tschechien, Russland, Ägypten, Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, die USA und Chile. In Deutschland wurde die Umfrage vom Marktforschungs- und Beratungsinstitut psychonomics AG durchgeführt, das Mitglied der weltweit tätigen YouGov Gruppe ist.
"Durch die weitgehend für die Rentenversicherung zweckentfremdete 'Ökosteuer' auf Strom und Benzin haben die Bundesbürger offenbar eine Skepsis gegenüber weiteren Umweltabgaben entwickelt, bzw. sind der Auffassung, für den Klimaschutz damit bereits einen ausreichenden Beitrag zu leisten.", kommentiert Holger Geißler, Vorstand der psychonomics AG.
Das generelle Umweltbewusstsein ist in Deutschland hingegen stärker ausgeprägt als in vielen anderen Ländern: So vertreten hierzulande lediglich 11 Prozent der Bürger der Auffassung, der Klimawandel betreffe sie persönlich nicht; in Ägypten (40%), Saudi-Arabien (38%) und Russland (37%) verneint hingegen mehr als ein Drittel der Bevölkerung eine unmittelbare persönliche Relevanz der klimatischen Veränderungen; in den USA sind dies 24 Prozent. Gleichwohl zählt die globale Erderwärmung aber auch in Deutschland derzeit für die wenigsten (16%) zu den drängendsten gesellschaftlichen Problemen. Ganz vorne rangieren hier die Themen Wirtschaft (57%), Gesundheit (53%) und Bildung (40%), gefolgt von Steuern (27%) und dem internationalen Terrorismus (19%).