Dies zeigt die aktuelle Ausgabe des „Kundenmonitor Assekuranz“ des Marktfor-schungs- und Beratungsinstituts psychonomics AG zum Schwerpunktthema „Storno-analyse“. Mehr als 3.800 Bundesbürger ab 14 Jahren wurden in der repräsenta-tiven Studie ausführlich zu ihren Kündigungsabsichten, ihrem konkreten Kündi-gungs- und Wechselverhalten sowie zu den Kündigungsursachen und Rückgewin-nungsmöglichkeiten befragt.
KÜNDIGUNGSSCHWERPUNKTE, KÜNDIGUNGSURSACHEN UND KÜNDIGERPROFILE
Einzelne Sparten sind besonders stark von der wachsenden Kündigungsneigung der Versicherten betroffen; allen voran die Kfz-Versicherung, gefolgt von Risiko-Leben, Private Kranken, Private Unfall, Krankenzusatz und Rechts-schutz.
Als Hauptargument für die Kündigung bzw. den Wechsel von Versicherungen stehen finanzielle Aspekte an erster Stelle, daneben aber auch eine mangelnde Bedarfsabdeckung und nicht zuletzt Schwächen im Kundenbeziehungsmanagement der Produktgeber (Unzufriedenheit mit Service- und Beratungsleistungen, Prob-leme bei Vertragsänderungen etc.). In jedem zweiten Fall wurde bei der Kündi-gung der Anbieter gewechselt, die anderen Policen wurden ersatzlos storniert.
Eine deutliche Häufung der Kündiger und Wechsler findet sich bei den Versicherungsnehmern mittleren Alters und mit höheren Einkommen. Zudem sind die Versicherungskundentypen „Preisorientierte Rationalisten“, „Skeptisch-Gleichgültige“ und „Distinguiert-Unabhängige“ überdurchschnittlich häufig unter den Kündigern anzutreffen (www.versicherungstypologie.de).
„Die Versicherungsunternehmen müssen sich einiges einfallen lassen, um in Zukunft nicht noch mehr Kunden zu verlieren“, so die Einschätzung von Christoph Müller, Experte für Versicherungsmarktforschung bei der psychonomics AG.
„Gezielte Stornoanalysen im eigenen Kundenbestand, Kündigerbefragungen und die Entwicklung überzeugender, effektiver Programme zur Kündigungsprävention und Kündigerrückgewinnung sind daher das Gebot der Stunde“.
KÜNDIGERMANAGEMENT UND AKTIVE KÜNDIGUNGSPRÄVENTION ERFORDERLICH
Derzeit werden die Storni der Kunden von den Produktgebern oft noch einfach so hingenommen: In 58 Prozent aller untersuchten Kündigungsfälle blieben Rückgewinnungsversuche der Gesellschaften aus, vor allem in der Sachsparte. Bei Renten- und Lebensversicherungen erfolgte in immerhin mehr als der Hälfte der Fälle ein Versuch der Kündigerrückgewinnung. Auch wenn die Rückgewin-nungsversuche bei vielen Kündigern auf Ablehnung stoßen sind doch 39 Prozent zumindest offen dafür – vor allem wenn ihnen ein überzeugendes, attraktives Angebot gemacht wird.
Noch deutlich wichtiger erscheinen angesichts der zunehmenden Kündigungsnei-gung der Versicherten allerdings gezielte Präventions-, Bindungs- und Rückge-winnungsprogramme, die die Zahl der Kündigungen bereits im Vorfeld reduzieren und die Treue der Kunden systematisch stärken.
Hierzu zählen, laut Müller, beispielsweise erkennbar über den Kundenerwartun-gen liegende Service- und Beratungsleistungen, die Flexibilisierung der Ver-tragsgestaltung, ein professionelles Beschwerdemanagement sowie nicht zuletzt auch die Einrichtung von Monitoring- bzw. Frühwarnsystemen im Bereich Kunden-zufriedenheit und Kundenbindung.
Die komplette 85-seitige Studie „Stornoanalyse Assekuranz 2008“ (inkl. Chart-bericht und Grundauswertungstabellen), mit zahlreichen weiteren Ergebnissen und Differenzierungen nach Versicherungssparten, soziodemographischen Merkma-len und der psychonomics Versicherungskundentypologie, ist im Rahmen der Ge-samtstudie „Kundenmonitor Assekuranz 2008“ oder als eigenständige Teilstudie über die psychonomics AG beziehbar.
Weitere Studieninfo: www.psychonomics.de/...
Ansprechpartner:
Christoph Müller (Studienleiter)
E-Mail: christoph.mueller@psychonomics.de
Tel.: +49 (0)221 42061-328.