„Die Corona-Pandemie hat nicht nur eine medizinische, eine soziale und ökonomische, sondern auch eine religiöse Seite. Nach einem ersten eilfertigen Eingehen auf das Verbot öffentlicher Gottesdienste sind eine Fülle von Initiativen im Netz zu verzeichnen. Zum Glück sind die Kirchen offen als Orte der privaten Reflexion und des Gebets“, unterstreicht Sternberg.
„Vieles geschieht in den Gemeinden, Verbänden und Bistümern, allerdings noch zu unkoordiniert, zu wenig befördert und zu vereinzelt! Einige der Reaktionen sind eher ein Rückfall in vorkonziliare Zeiten mit ‚Privatmessen‘ und ‚geistlicher Kommunion‘. Die Kirche und der Glaube haben auch denen, die selten oder nicht mehr an Gottesdiensten teilnehmen, etwas zu sagen. Die Kirchen müssen zeigen, dass sie systemrelevant sind!“, fordert der ZdK-Präsident. „Wenn das Zweite Vatikanische Konzil sagt, dass ‚Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen von heute, besonders der Armen und Bedrängten aller Art‘ auch ‚Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Jünger Christi‘ sind, dann muss dies in der Zuwendung und Hilfe für Menschen deutlich werden, die durch die Corona-Krise in Ängste und Sorgen gestürzt sind.“
Thomas Sternberg erinnerte daran, dass das Coronavirus ziemlich genau seit dem Aschermittwoch das prägende Thema wurde. „In zehn Tagen begehen Christen wie seit 2020 Jahren die Heilige Woche, gedenken des Leidens, Sterbens und der Auferstehung Jesu Christi bis zum Weißen Sontag am 19. April. Es bedarf noch vieler Überlegungen, wie die Kar- und Osterliturgien gefeiert werden können, ohne sich auf das Streaming von Klerikerliturgien zu beschränken. Wir können und müssen gerade jetzt den Reichtum des christlichen Glaubens nutzen, um nahe bei den Menschen zu sein.“