Die endgültige Fassung enthält im Vergleich zum Normentwurf insgesamt vierzehn Änderungen, die sich in vier Gruppen zusammenfassen lassen:
1. Strukturelle Optimierung: Die Endversion ist bei der Erläuterung der Begrifflichkeiten und in den Anhängen aussagekräftiger. Wesentlich ist auch die farbliche Hervorhebung der Unterschiede zur DIN EN ISO 9001:2008. Dies erleichtert es Einrichtungen, die bereits nach der DIN 9001 zertifiziert sind, den Aufwand für einen Zertifizierungswechsel abzuschätzen.
2. Beschränkung auf die klinischen Prozesse: Die zentrale Erleichterung im Vergleich zur Entwurfsversion stellt für die Anwender die Beschränkung auf die klinischen Prozesse und nicht mehr wie zuvor auf "(...) Prozesse der Gesundheitsversorgung und auf klinische Prozesse" dar.
3. Geringfügige Änderungen bei Pflichtanforderungen: Die Anforderungen für die Dokumentenlenkung wurden um den Punkt "Genehmigung der Dokumente" ergänzt. Zudem wurden die Eingaben für die Managementbewertung modifiziert.
4. Niedrigere Anforderungen für die Dienstleistungsentwicklung und -erbringung: Die Vorgaben für die Prozesse Entwicklung und Dienstleistungserbringung wurden an mehreren Stellen vereinfacht.
Die abschließende Überarbeitung der DIN EN 15224 hat sich für den Anwender gelohnt: Der Normentext ist im Vergleich zur Entwurfsfassung leichter nachvollziehbar. Darüber hinaus gibt es zwei inhaltliche Erleichterungen. "Ich bin davon überzeugt, dass die DIN 15224 vielen Krankenhäusern wichtige Impulse zur Weiterentwicklung ihres Qualitätsmanagementsystems geben wird.", kommentiert Max Korff, Vorstand der Krankenhausberatung ZeQ, die Veröffentlichung. Insbesondere die konsequente Ausrichtung auf die Patientenorientierung und -zufriedenheit sowie die Betonung des klinischen Risikomanagements mache die neue Norm im Vergleich zur übergreifenden ISO 9001 für Krankenhäuser interessant.