Das ZKM hat es schon immer als eine seiner Aufgabe angesehen, KünstlerInnen, die beispielsweise aufgrund von (kunst-)geschichtlichen oder politischen Umständen in Vergessenheit geraten sind, die aber Innovatives für die (Medien-)Kunst geleistet haben, einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen. Im Fokus des ZKM standen und stehen dabei seit vielen Jahren insbesondere KünstlerInnen aus den Staaten des ehemaligen Ostblocks, die aufgrund der globalpolitischen Situation teilweise bis weit in die 1990er-Jahre hinein von der westlichen Kunstszene abgeschnitten oder ausgegrenzt worden sind.
Die Ausstellung Ein Sechstel der Erde. Über die Beziehung des Bildes zur Welt (Kurator: Mark Nash) in den beiden Lichthöfen des Museums für Neue Kunst zeigt unter der metaphorischen Klammer der „Ökologie“ anhand von zahlreichen Beispielen die künstlerischen Entwicklungen in den ehemaligen Ostblockstaaten vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Veränderungen. Der Wandel des Bildes, von einem Medium kommunistischer Propaganda zu einem „Werkzeug / Medium“ des freien Ausdrucks, wird hier besonders deutlich. Im Jahr 2012 wurde „Ein Sechstel der Erde“ im MUSAC, Museo de Arte Contemporáneo de Castilla y León, gezeigt, von dem die Ausstellung in Zusammenarbeit mit dem ZKM produziert wurde.
Die Ausstellung Better Books: Kunst, Anarchie und Apostasie (Kuratorin: Rozemin Keshvani) widmet sich einem Buchladen in London, der zum Zentrum einer künstlerischen Avantgarde-Bewegung der 1960er-Jahre und damit zum Spiegel des Aufbruchs wurde. Die Szene, der der Buchladen einst Raum für Ideen gab, wird in Form von Kunstwerken, Filmen und Archivmaterialien in einem Seitenflügel des Erdgeschosses präsentiert. Diese Ausstellung, die zuvor im Flat Time House in London zu sehen war, ist in einem Zusammenhang mit solchen von Künstlern wie Paul Thek und William S. Burroughs zu sehen, die Einblicke in die jüngere Kunstgeschichte der Gegenkulturen bietet, hier vor allem der 1960er-Jahre.
Eine dritte Präsentation – nämlich, die von „Präsenten“ – erwartet den Besucher im 2. OG des Museums für Neue Kunst. Was zunächst ausschließlich als ein museologischer Rückblick des Hauses auf seine eigene Sammlungsgeschichte erscheint, zeigt sich im Weiteren als eine Schau auf die westliche Kunst im Umbruch zum zweiten Jahrtausend. PRÄSENTation. Geschenke der Sammlung für das ZKM zeigt Weiterentwicklungen der Kunstformen der 1960er-Jahre wie auch das Aufkommen der Medienkunst. „PRÄSENTation“ verdeutlicht einen erneuten Einblick in die Sammlung des ZKM und soll zugleich unseren Dank an die Donatoren zum Ausdruck bringen.
Pressekonferenz
Mi, 31.10.2012, 11 Uhr, ZKM | Museum für Neue Kunst, EG
Eröffnung
Fr, 02.11.2012, 19 Uhr, ZKM_Foyer
Ausführliche Pressemitteilung und honorarfreie Abildungen: http://on1.zkm.de/zkm/presse/