Der Giga-Hertz-Preis wird in diesem Jahr erstmals in drei Kategorien vergeben: Giga-Hertz-Preis für elektronische Musik, Giga-Hertz-Preis für Sound Art und Giga-Hertz-Preis für Tanz und Medien. Der Preis für elektronische Musik wird bereits seit 2007 gemeinsam mit dem Freiburger EXPERIMENTALSTUDIO des SWR vergeben. Dabei zeichnet der Hauptpreis renommierte KomponistInnen für ihr Lebenswerk aus, KomponistInnen können sich für einen der vier Produktionspreise bewerben. Die Ausschreibung 2012 richtete sich im Besonderen an KünstlerInnen, die den Schwerpunkt ihrer Arbeit auf ein audiovisuelles Werk legen. Durch die hohe Anzahl an qualitativ hochwertigen Einreichungen, wurde die Zahl der Auszeichnungen in diesem Jahr von fünf auf sieben erhöht. Neben den Juroren Peter Weibel (Vorstand ZKM | Karlsruhe), Ludger Brümmer (Leitung ZKM | Institut für Musik und Akustik) und Detlef Heusinger (Leitung EXPERIMENTALSTUDIO des SWR), konnten in diesem Jahr Frank Madlener (Leitung des IRCAM | Institut de Recherche et Coordination Acoustique/Musique Paris), Heike Hoffmann (Künstlerische Leitung Salzburg Biennale) und Robert Normandeau (Komponist, Professor Université de Montréal) als namhafte Gäste gewonnen werden.
Preisträger Giga-Hertz-Preis 2012
In der Kategorie Förderpreis geht der Giga-Hertz-Preis für elektronische Musik in diesem Jahr an Douglas Henderson (*1960, USA) für sein Werk "In Order" sowie an Kumiko Omura (*1970, Japan) für ihre Komposition "Double-Contour Infinite". Die Produktionspreise werden jeweils verliehen an Brice Pauset (*1965, Frankreich) für "Schwarzmärkte", Lara Morciano (*1968, Italien) für "Raggi di stringhe" und Valerio Sannicandro (*1971, Italien) für "Forces Motrices". Für ihr Lebenswerk werden Emmanuel Nunes (1941-2012, Portugal) als auch Pauline Oliveros (*1932, USA) mit dem Hauptpreis ausgezeichnet.
Ein Novum in diesem Jahr ist der aus dem Walter-Fink-Preis des ZKM hervorgegangene Giga-Hertz-Preis für Tanz und Medien, der an Kasper T. Toeplitz (*1960, Polen) und Myriam Gourfink (*1968, Frankreich) verliehen wird. Erstmalig in diesem Jahr ist ebenfalls die Nominierung für den Giga-Hertz-Preis für Sound Art, mit dem Ryoji Ikeda (*1966, Japan) und Carsten Nicolai (*1965, Deutschland) für ihre gemeinsame Publikation "cyclo.id" bedacht werden. Die Preisverleihung findet im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung am 24. November 2012 um 19 Uhr im ZKM | Karlsruhe statt.
Der Name der Konzertreihe Piano+ verweist bereits auf das Kernthema: Die Verschmelzung von Klavier- mit elektronischen Klängen. In vier Konzerten stellt die von der Pianistin Catherine Vickers kuratierte Konzertreihe »Piano+« zentrale Positionen und neueste Entwicklungen der zeitgenössischen Klavierliteratur vor, die den Rahmen des Instruments sprengen und medial, theatral oder elektroakustisch erweitern.
Das Symposium Neuroästhetik, das in Zusammenarbeit mit der Hertie- Stiftung stattfindet, beleuchtet aktuelle Tendenzen der Neuroästhetik mit dem Schwerpunkt Musik. Internationale Fachleute diskutieren über die Wechselwirkung von Musikerfahrung und Musikschöpfung und die Aktivitäten und Funktionsweisen des menschlichen Gehirns. Konzerte zum Thema runden das Programm ab.
Im Rahmen des durch die Europäische Kommission finanzierten Projekts "Composing With Sounds" ist das Akusmonium des GRM Paris ein weiteres Mal am ZKM zu Gast. Das Akusmonium ist ein einzigartiges Lautsprecherorchester, eine Anordnung von 80 akustisch ausdifferenzierten sowie klanglich und optisch unterschiedlichen Lautsprechern, das in besonderer Weise auf die Interpretation akusmatischer Musik abgestimmt ist. Das Publikum selbst erlebt hier eine live Interpretation elektroakustischer Werke in beeindruckender Klangfülle. Im Rahmenprogramm wird durch Konzerte der Klangdom des ZKM, eine ellipsenförmige Installation aus 43 Lautsprechern im ZKM_Kubus, dem Akusmonium als weiteres Hightech-Instrument gegenübergestellt.
Den Abschluss des Festivals bildet die Installation TBA21 Sound Space, die die Anordnung der Lautsprecher von "The Morning Line", einer großformatigen Stahl-Klang-Architektur, die derzeit in Wien zu erleben ist, aufgreift. Seit April sind rund 50 Lautsprecher als Installation "TBA21" im Foyer des ZKM befestigt und werden nun mit einem Thementag bedacht. Das Programm dieses Tages umfasst Vorträge zum Thema Raummusik, Uraufführungen neuer Auftragswerke mit Lautsprechermusik und Live-Konzerte.
Weitere Informationen: http://on1.zkm.de/...