Kontakt
QR-Code für die aktuelle URL

Story Box-ID: 936473

Parkinson Journal Sebastiansplatz 11 80331 München, Deutschland https://parkinson-journal.de
Ansprechpartner:in Herr Jürgen Zender +49 1525 3655859
Logo der Firma Parkinson Journal

neue Parkinson-Zellltherapie zeigt erste Erfolge

Eine Pilotstudie zeigt eine signifikant verbesserte motorische Parkinson Symptomatik

(lifePR) (München, )
Eine Pilotstudie zeigt eine signifikant verbesserte motorische Parkinson Symptomatik, und zwar ohne die durch das Transplantat üblicherweise hervorgerufenen Dyskinesien

Es ist nicht das erste Mal, dass das Parkinson-Journal an dieser Stelle über Zelltherapien berichtet, jedoch konnten die bisherigen Anläufe in dieser Richtung noch nicht überzeugen.

Die Grundidee bei dieser Therapie klingt einfach: Man ersetze die zugrunde gegangenen dopaminergen Zellen in der Substantia Nigra von Parkinson Kranken durch speziell gezüchtete dopaminerge Vorläuferzellen,  mit dem Ziel, die motorischen Symptome spürbar zu verbessern.  Ersetzen heißt in dem Fall transplantieren und da lag in der Vergangenheit auch das größte Problem, denn die Nebeneffekte der Transplantation konnten bisher kaum kontrolliert werden. In den meisten Studien erhöhte sich nämlich die Rate von Dyskinesien als Folge des Eingriffs deutlich.

Neues Verfahren zur Teilung fetaler Vorläuferzellen

Das zweite Problem, mit dem sich die Forscher in den vergangenen Studien  konfrontiert sahen, war die Quelle der Zellen.  Denn bisher wurden fetale dopaminerge Vorläuferzellen aus abgetriebenen menschlichen Feten verwendet.  Die stehen aber nicht unbegrenzt zur Verfügung  und  ihre Verwendung ist unter ethischen Gesichtspunkten bedenklich. Zur Lösung dieser Probleme hat eine Arbeitsgruppe aus Südkorea gemeinsam mit Forschenden der Technischen Universität München ein Verfahren entwickelt, mit dem sich die fetalen dopaminergen Vorläufer-Zellen etwa 20 Mal teilen lassen und sie konnten anhand spezieller Biomarker die Zellen auswählen, die mit einem geringen Dyskinesie Risiko einhergingen.(Movement Disorders 2023, online 24.Januar https://doi.org/...).

Vorläuferzellen aus abgetriebenen Feten

Die Vorläuferzellen wurden aus in der 14. Schwangerschaftswoche abgetriebenen Feten gewonnen.  Bevor die Zellen am Menschen getestet wurden, wurden sie Mäusen injiziert, wobei diese weder eine erhöhte Mortalität noch eine verstärkte Krebsneigung zeigten.

Die 15 Probanden,  denen nach diesem Sicherheitscheck die dopaminergen Vorläuferzellen transplantiert wurden, waren im Durchschnitt 60 Jahre alt und seit ungefähr sieben Jahren an Parkinson erkrankt. Sie wurden in drei Gruppen  zu je fünf Personen eingeteilt, die unterschiedliche Dosierungen erhielten (4,12 und 40 Millionen Zellen).

Nebenwirkungen während der Studie

wie verhielt  es sich mit den Nebenwirkungen während der Pilotstudie?

Gruppe mit niedriger Dosis: 44 Nebenwirkungen

Gruppe mit mittlerer Dosis: 56 Nebenwirkungen

Gruppe mit hoher Dosis 24 Nebenwirkungen

Daraus lässt sich herleiten, dass die Dosis keine Auswirkungen auf die Häufigkeit von Nebenwirkungen hat.

Die toxischen Effekte der beobachteten Nebenwirkungen waren allesamt kleiner oder höchstens gleich Grad 3.

Dyskinesien oder gar eine Verschlechterung in der Motorik konnten in keinem Fall beobachtet werden.

Ein Studienteilnehmer erlebte einen Tag nach der Zellverpflanzung einen kleinen, folgenlosen hämorrhagischen Infarkt.

Typische, postoperative Schmerzen konnten erfolgreich mit Analgetika behandelt werden.

Was hat die Zelltherapie gebracht?

Die Veränderungen wurden unter anderem mit Hilfe der UPDRS-III- Skala gemessen, wobei nachgewiesen werden konnte, ,dass die Verbesserung im Wesentlichen auf die Höhe der Dosis zurückzuführen war. Eine Untersuchung mit einem funktionellen Bewegungstest(CAPSIT-PD) zeigte ebenfalls spürbare Verbesserungen und zwar sowohl im on als auch im off-status. Die Effekte traten in beiden Körperhälften, sowohl in der Betroffenen, als auch in der weniger stark betroffenen Körperhälfte auf.  Dass sie in der weniger stark betroffenen Körperhälfte sogar noch stärker waren, lässt darauf schließen, dass eine noch .frühere Behandlung wesentlich effektiver sein könnte.

Fazit:

Es spricht viel für eine therapeutischen Effekt dieser neuen Zelltherapie,  die ihre versaWirksamkeit nun in größeren Studien unter Beweis stellen muss.

Jürgen Zender, Parkinson-Journal, im Februar 2023

Parkinson Journal

Das Parkinson Journal, vor drei Jahren als Blog des selbst an Parkinson erkrankten Jürgen Zender ins Leben gerufen, ist mittlerweile eine einzigartige Sammlung von Informationen und Tools rund um das Thema Morbus Parkinson geworden. Seine zahlreichen Beiträge (Texte, Videos, Ratgeber, Verzeichnisse oder Podcasts ), geschrieben oder produziert von namhaften Autoren oder Betroffenen selbst, sind über die Jahre zum Wegbegleiter vieler Betroffener, Angehöriger und Ratsuchender geworden. Wenn der Trend so bleibt, wie er sich bereits heute abzeichnet, werden das Parkinson Journal in diesem Jahr erstmals über 200.000 Seitenaufrufe erleben und auf Instagram die 7.000 Follower Marke überschreiten.
Es wird geschätzt, dass in Deutschland etwa 10 % der Parkinson-Kranken in Selbsthilfegruppen organisiert sind oder zumindest gelegentlich deren Angebote nutzen.
Das sind 40.000 von 400.000 Erkrankten. Es ist eines unserer Ziele, diese Zahl dauerhaft und stetig zu erhöhen, denn der Austausch mit „Leidensgenossen“, das reichhaltige Informationsangebot, die neu entstehenden Freundschaften, Sportarten, die man plötzlich (wieder) für sich entdeckt, die selbstgewählte Isolation, die man verlässt … all das sind gute Gründe, sich einer der zahlreichen Selbsthilfegruppen anzuschließen. Neben Beiträgen aus und über die Szene hilft uns dabei maßgeblich unser Verzeichnis der Parkinson-Selbsthilfegruppen und der Parkinson-Event-Kalender.
Für alle anderen, die noch nicht bereit sind, sich zu öffnen, wollen wir weiterhin ein Fenster zur Parkinson-Welt sein, deren Bewohner sie ohne eigenes Zutun geworden sind, und sie mit Wertschätzung und mit Herz und Verstand informieren.
Das zweite Ziel, das uns sehr am Herzen liegt, ist das Bewusstsein für Bewegung als eine der wenigen erfolgversprechenden, nicht medikamentösen Therapien zu schärfen. Immer mehr Studien zeigen, dass Sportarten wie Tischtennis, Nordic Walking, selbst Boxen einen positiven Einfluß auf die Symptomatik und Progredienz der bisher unheilbaren Krankheit haben.

Für die oben stehenden Storys, das angezeigte Event bzw. das Stellenangebot sowie für das angezeigte Bild- und Tonmaterial ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmeninfo bei Klick auf Bild/Titel oder Firmeninfo rechte Spalte) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber der Texte sowie der angehängten Bild-, Ton- und Informationsmaterialien. Die Nutzung von hier veröffentlichten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Bei Veröffentlichung senden Sie bitte ein Belegexemplar an service@lifepr.de.
Wichtiger Hinweis:

Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die unn | UNITED NEWS NETWORK GmbH gestattet.

unn | UNITED NEWS NETWORK GmbH 2002–2024, Alle Rechte vorbehalten

Für die oben stehenden Storys, das angezeigte Event bzw. das Stellenangebot sowie für das angezeigte Bild- und Tonmaterial ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmeninfo bei Klick auf Bild/Titel oder Firmeninfo rechte Spalte) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber der Texte sowie der angehängten Bild-, Ton- und Informationsmaterialien. Die Nutzung von hier veröffentlichten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Bei Veröffentlichung senden Sie bitte ein Belegexemplar an service@lifepr.de.