Die Süßwasserstechrochen leben ausnahmslos in tropischen Flüssen Südamerikas, die in den Atlantik oder in die Karibik münden. Sie sind die einzigen Knorpelfische, die ausschließlich im Süßwasser vorkommen, denn sie stammen von Stechrochen ab, die im Mündungsgebiet des Ur-Amazonas lebten, als dieser vor 60 Millionen Jahren - noch in umgekehrter Richtung - in den Pazifik abfloss. Durch die Auffaltung der Anden und der Umkehr der Fliessrichtung des Amazonas wurden sie von ihrem bisherigen Lebensraum abgeschnitten und haben sich seither perfekt an das Süßwasser angepasst.
Süßwasserstechrochen sind fast kreisrund und haben einen peitschenförmig ausgezogenen, langen Schwanz. Dieser besitzt einen giftigen, mit Widerhaken versehenen Stachel, der von einer dünnen Haut umhüllt ist und auf seiner Unterseite Giftdrüsen enthält. Alle paar Monate wächst ein neuer Stachel nach.
In Südamerika verursachen die Stechrochen häufig schmerzhafte Verletzungen und Vergiftungen vor allem bei Badenden oder barfuss im Wasser stehenden Fischern. Tritt man auf einen Rochen, so schnellt dessen Schwanz reflexartig nach vorn. Der Stachel bohrt sich meist in den Unterschenkel des Opfers und verursacht schmerzhafte und oft tiefe Wunden, die schlecht abheilen.
Wie die meisten Rochen legen die Süßwasserrochen keine Eier, sondern bringen fertig entwickelte Junge zur Welt. Meist werden nur wenige Jungfische aufs Mal geboren, die aber sofort nach der Geburt schon selbständig sind und keine weitere Brutpflege mehr benötigen.