Für 25 Kinder des christlichen Kinder- und Jugendwerks DIE ARCHE e.V. im Alter von 10 bis 13 Jahren war heute der Tag für eine spannende Entdeckungstour im Zoo Berlin. Zoodirektor und Gastgeber Bernhard Blaszkiewitz führte die Gäste zunächst ins Affenhaus, wo sie mit Publikumslieblingen auf Tuchfühlung gingen und mehr über die Arbeit als Tierpfleger erfahren konnten. Anschließend besuchten sie die Futterküche im Affenhaus, schauten dort dem Pfleger bei der Arbeit über die Schulter und halfen bei der Zubereitung des Futters mit. Abgerundet wurde das Programm mit einem Aufent-halt im Streichelzoo. Jüngere Arche-Kinder im Alter von 6 bis 9 Jahren besuchten zeit-gleich den Tierpark Berlin. Dort wurden sie von Vertretern der Gemeinschaft der Förderer des Zoos Berlin und des Tierparks Berlin geführt. Der Förderverein wurde 1956 gegründet mit dem Ziel, den Tierpark Berlin ideell und finanziell zu unterstützen.
"Viele der heutigen Großstadtkinder haben noch nie ein Pferd gestreichelt und kennen Haustiere wie Ziegen, Schafe oder Hühner nur aus dem Fernsehen", sagt Blaszkiewitz. "Hier bei uns im Zoo und im Tierpark Berlin können die Kinder alles über Affen, Elefanten oder Raubkatzen erfahren. Hautnah werden die Kinder bei den Tieren sein und spüren, wie sich ein Elefant anfühlt, und sehen, dass die Affen nicht nur Bananen fressen. So bauen sie eine Beziehung zu den Tieren auf und die Erfahrung zeigt, dass man das, was man kennt und liebt, zu schützen bereit ist. Deshalb wollen wir schon bei den Jüngsten das Bewusstsein dafür wecken, dass wir die Tiere und die Natur als unseren gemeinsamen Lebensraum bewahren müssen. Unsere Philosophie lautet: Erleben, verstehen, mitmachen."
Für die Arche in Berlin, die sich seit 1995 um arme Kinder und Jugendliche kümmert, gehören sinnvolle Ferien- und Freizeitangebote, bei denen die Kinder mit Spaß etwas lernen, sie motiviert werden, in der Natur zu spielen und die sie zu einem bewussteren Lebensstil animieren, zum festen pädagogischen Konzept.
"Einige der Arche-Kinder haben noch nie ihren Bezirk verlassen", weiß Bernd Siggelkow, Gründer und Projektleiter der Arche. "Die Familien, deren Kinder zu uns kommen, haben kein Geld für Ausflüge. Und den Eltern fehlt meist die Kraft, Freizeitaktivitäten zu planen. Unsere älteren Kinder haben durch den Zoobesuch die Möglichkeit, mehr über den Beruf des Tierpflegers zu erfahren und über die schulischen Voraussetzungen, die man braucht, um den Beruf zu erlernen. Ich bin mir sicher, dass das manchem einen zusätzlichen Anreiz gibt, in der Schule gut aufzupassen. Dieser Zoobesuch ist also sehr wichtig für unsere Kinder und deshalb freuen wir uns über diese gelungene Initiative des Freundeskreises."
Hans Wölke, Vorsitzender des Freundeskreises und Vertriebsdirektor bei der Deutschen Post: "Unsere Mitglieder nutzen ihre Kontakte, um benachteiligten Kindern mehr Chancen zu bieten und ihnen Türen zu öffnen. Der Zoobesuch ist der Auftakt zu einer Reihe von Erlebnissen, die wir für die nächsten Monate geplant haben. Um den Kindern und Jugendlichen einen ersten Einblick in die verschiedenen Berufe und den Arbeitsalltag zu vermitteln, stehen auch Besuche bei den Mitgliedsunternehmen des Freundeskreises auf dem Programm. Das hilft manch Unentschlossenem, sich ein rea-listisches Bild über die Ausbildungsvoraussetzungen zu machen, und vielleicht findet dadurch der eine oder andere auch eine Lehrstelle."