Wegen den äusserst schwierigen Wetterbedingungen fiel die Zuckerproduktion der Zuckerfabriken Aarberg und Frauenfeld AG (ZAF) im Geschäftsjahr 2006/2007 (1. Oktober 2006 bis 30. September 2007) mit 185’520 Tonnen deutlich geringer aus als im Vorjahr (221’434 t). Zum Ausgleich der fehlenden Zuckermenge musste die ZAF beinahe 30’000 Tonnen Zucker importieren. Verkauft wurden insgesamt rund 210’000 Tonnen Zucker (Vorjahr: 240’000 t). Für das Geschäftsjahr 2007/2008 bleibt die Zuckerquote in der Schweiz unverändert bei 230’000 Tonnen.
Die Zuckerrübenanbaufläche erreichte im Geschäftsjahr 2006/2007 18’700 Hektaren (18’500 ha). Wegen den misslichen Witterungsbedingungen praktisch von der Saat bis zur Ernte betrug der durchschnittliche Hektarenertrag im Einzugsgebiet des Werkes Aarberg lediglich 64 Tonnen und im Einzugsgebiet von Frauenfeld nur 68 Tonnen (Durchschnittswert beider Werke in der Vorjahresperiode: 76,3 t/ha). In beiden Werken wurden insgesamt 1’259’000 Tonnen Rüben verarbeitet (1’411’000 t). Die durchschnittlichen Zuckererträge beliefen sich auf 16,5 Prozent in Aarberg und 16,2 Prozent in Frauenfeld (Vorjahresdurchschnitt beider Werke: 17,5 %).
Der Gesamtertrag aus Eigenproduktion, Sorten und Handel und dem Bundesbeitrag sank auf 300 Mio. Franken (305,3 Mio.). Der Bundesbeitrag betrug 26,0 Mio. Franken (28,8 Mio.). Für die Rüben wurden 143,6 Mio. Franken aufgewendet (163,3 Mio.). Darin sind 6,2 Mio. Franken oder 5 Franken pro Tonne als Grundpreiszuschlag enthalten. Dieser Zuschlag konnte dank des guten Geschäftsergebnisses der ZAF ausgerichtet werden.
Das Betriebsergebnis erreichte 7,6 Mio. Franken (13,7 Mio.). Die Rückstellung für Anpassungen an die neue Zuckermarktordnung der EU konnte mit 5,5 Mio. Franken geäufnet werden. Der Gewinn nach Steuerrückstellung betrug 2,0 Mio. Franken (1,8 Mio.), der Cashflow 27,3 Mio. Franken (31,9 Mio.).
Der Verwaltungsrat beantragt der Generalversammlung, 5 Prozent vom Gewinn als Dividende auszuschütten, was 801’000 Franken entspricht (Vorjahr: 4% / 641’000 Franken). Die restlichen 1,2 Mio. Franken sollen den freien Reserven zugewiesen werden.
Die Zuckerkampagne aus der Ernte 2007 (betrifft das Rechnungsjahr 2007/2008) konnte mit einer absoluten Rekordproduktion von über 250’000 Tonnen Zucker abgeschlossen werden. Da der Zuckerüberschuss auf dem Weltmarkt weiter ansteigen dürfte, ist mit steigendem Druck auf den Zuckerpreis zu rechnen. Diese Entwicklung am Markt, die Auswirkungen der neuen EUZuckermarktordnung und die Agrarpolitik 2011 stellen die inländische Zuckerwirtschaft vor grosse Herausforderungen.
Diesen begegnet die ZAF rechtzeitig mit einem strikten Kostenmanagement und zusätzlichen Anstrengungen in Marketing und Verkauf. So wird die ZAF im Frühjahr 2008 zum ersten Mal in ihrer Geschichte einen TV-Spot schalten. Ziel dieser und weiterer flankierenden Aktivitäten im Marketing und in der Kommunikation ist die Sensibilisierung der Konsumentinnen und Konsumenten für Schweizer Zucker.