"Der Wettbewerb am Telekom-Markt in Österreich spielt sich schon lange nicht mehr innerhalb des Festnetzes ab. Wer den Markt kennt, weiß, dass die wirkliche Konkurrenz des Festnetzes das Handy ist", erklärte Rudolf Fischer, Generaldirektor Telekom Austria TA AG, bei der heutigen Pressekonferenz die spezielle Wettbewerbssituation am heimischen Telekom-Markt. Betrachte man diesen Gesamtmarkt, so lasse sich kein Indiz für einen eingeschränkten Wettbewerb erkennen, zeigt sich Fischer verwundert über die Vorwürfe der Remonopolisierung im Zuge der Medienberichterstattung zum EU-Implementierungsbericht.
Zugangstechnologien bestimmen Wettbewerb am Telekom-Markt
In keinem anderen EU-Mitgliedsland nutzen Konsumenten das Handy so intensiv für ihre Gespräche wie in Österreich. Der Wettbewerb am Breitband-Markt wird über die unterschiedlichen Zugangstechnologien geführt. So nutzen mittlerweile 28 Prozent der Breitband-Nutzer mobile Breitband-Angebote, 26 Prozent Internet via Kabel und 13 Prozent Breitband über entbündelte Leitungen alternativer Internet-Betreiber. Der Marktanteil von Telekom Austria am Breitandmarkt beträgt 33 Prozent. Den größten Zuwachs am heimischen Breitbandmarkt verzeichnete 2007 mit 57 Prozent mobiles Breitband-Internet, belegt eine Studie von Arthur D. Little vom Jänner 2008.
Österreich bei Breitbandverbreitung im guten Mittelfeld
Bezieht man alle Zugangstechnologien in die Erhebung ein, liegt die Breitbanddurchdringung in Österreich bei 27 Prozent und damit im sehr guten europäischen Mittelfeld und noch deutlich vor Deutschland mit 23 Prozent. In Ländern mit höherer Breitbandpenetration pushen nationale Breitbandfördermodelle die Breitbandnachfrage. So stellte die schwedische Regierung bereits vor acht Jahren 1 Milliarde Euro an Fördermitteln zur Verfügung um Städte, Gemeinden, Verwaltungsbezirke und lokale Netze ausreichend mit Breitband zu versorgen.
Geografisch differenzierte Regulierung sichert Infrastrukturausbau
Vor allem in den Ballungszentren ist Telekom Austria mit einem Marktanteil von 28 Prozent nur noch ein Internet-Service Provider unter vielen. Eine Entwicklung, die der Entscheidung der geografisch differenzierten Regulierung in Österreich Rechnung trägt. "Das grüne Licht aus Brüssel ist erstmals ein Signal, dass Regulierungsauflagen bei effektivem Wettbewerb wirklich zurückgenommen werden", zeigt sich Fischer erfreut. Die Entscheidung sei eine wichtige Weichenstellung für den weiteren Infrastrukturausbau.