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Augen zu und durch

BVL lässt gentechnisch veränderte Stärke-Kartoffel „Amflora“ zu

(lifePR) (Hamm/Westf., )
„Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) bleibt seiner Linie treu und winkt, ohne mit der Wimper zu zucken, die Interessen der Gentechnik-Industrie durch“, so Georg Janßen, Bundesgeschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) e.V. in einer Stellungnahme zum heutigen Genehmigungsbescheid des BVL zur Freisetzung der gentechnisch veränderten Stärke-Kartoffel „Amflora“. Janßen weiter: „Gerade nach dem jüngsten Bescheid des BVL betreffs des gentechnisch veränderten Mais MON810, in dem das BVL die erheblichen Risiken der Gentechnik für Boden und Umwelt erstmals zugibt, wäre eine ernsthafte Prüfung der gentechnisch veränderten Stärke-Kartoffel „Amflora“ angesagt gewesen. Aber was ist auch anderes von einer Behörde zu erwaten, die in Werbefilmen der Gentechnikindustrie auftritt und spätestens damit ihre wissenschaftliche Unabhängigkeit in Frage stellt?“

Die gentechnisch veränderte Stärke-Kartoffel „Amflora“, die bislang nirgendwo auf der Welt zugelassen ist, steht unter starker Kritik. Die Weltgesundheitsbehörde (WHO) und die Europäische Gesundheitsbehörde (EMEA) haben starke Bedenken gegen die Zulassung dieser gentechnisch veränderten Stärke-Kartoffel geäußert, da sie auch ein Gen für Resistenzen gegenüber verschiedenen Antibiotika beinhaltet. Diese Antibiotika werden von der WHO und EMEA als wesentlich für die Behandlung von Krankheiten bei Menschen eingestuft. Resistenzgene frei zu setzen, bedroht langfristig die Wirksamkeit dieser Medikamente und ist deshalb strikt abzulehnen. Die massiven Bedenken von der WTO und EMEA werden vom BVL bewusst zur Seite geschoben.

Die Stärkeindustrie ist skeptisch und gibt zu bedenken, dass Kartoffeln weder auf dem Feld noch in der Verarbeitung zu trennen sind. Bei der Ernte bleiben zahlreiche Kartoffeln im Boden und werden durch Erntemaschinen auch auf andere Felder verbracht. Im nächsten Jahr können daraus neue gentechnisch veränderte Kartoffeln wachsen. Die bäuerlichen Vorstände in den Stärkefabriken haben schon eine Antwort gegeben. Sie können die Amflora nicht gebrauchen, denn bei der konventionellen Züchtung seien gute Erfolge für Stärkekartoffeln erzielt worden.

Auch diese neue Freisetzungsgenehmigung wird den Wunsch der VerbraucherInnen, Bauern und Bäuerinnen nach gentechnikfreien, vielfältigen und gesunden Erzeugnissen vom Acker nicht brechen können – im Gegenteil!“.
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