Ziel des Treffens war es, bestehende Hürden zu identifizieren, Lösungen zu finden und erfolgreiche Maßnahmen zu teilen, um mehr Menschen mit Behinderungen zu rekrutieren und zu halten. Gastgeberin DATEV präsentierte den Status quo betrieblicher Inklusion im eigenen Unternehmen, einschließlich der 2023 verabschiedeten Inklusionsvereinbarungen und konkreten Aktionen für mehr Barrierefreiheit und inklusivere Betriebsstrukturen.
Im Interview mit Inklusionsberaterin Silke Ulrich vom Fachdienst Access gGmbH stellte Claudia Lazai (DATEV eG - Diversity, Equity, Inclusion) ein konkretes Fallbeispiel vor: Über die Vermittlung von LAUT startet eine engagierte Frau im September ihre Ausbildung im Unternehmen. „Bis dahin war es kein Standardprozess,“ betont Lazai, „und es braucht Verbündete.“ Denn eines zeigt sich bei den Kandidaten und Kandidatinnen im Inklusionsprojekt: Um einen Heimathafen mit Arbeitsplatz und Ansprechpersonen zu finden kann der Weg beschwerlich sein. Ulrich appelliert: „Think outside the box.“ Wer Lösungen für eine vielfältige Belegschaft mit all ihren Besonderheiten finden will, muss neue Wege gehen.
In einer Blitzlicht-Runde hatten alle anwesenden Unternehmen die Gelegenheit, über ihre aktuellen Erfahrungen im Bereich "Recruiting und Einstellung von Menschen mit Behinderungen" zu berichten. Die Teilnehmenden tauschten sich darüber aus, welche Erfahrungen sie gemacht haben, wo es Hürden gibt und welche Lösungswege erfolgreich erprobt wurden.
Unter den Teilnehmenden befanden sich Inklusionsbeauftragte, Schwerbehindertenvertre-tungen und Mitarbeitende aus dem Bereich HR/Personal der Unternehmen:
– ADIDAS AG
– Bundesagentur für Arbeit
– DATEV eG
– Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB)
– PUMA Europe GmbH
– Schwan-STABILO Gruppe
– Siemens AG
– Siemens Healthineers
– Sivantos GmbH
Es wurde deutlich, dass es allgemeine strukturelle Hürden gibt, die es zu überwinden gilt. Ideen zu deren Überwindung wurden diskutiert, darunter der "Aufbau eines starken internen und externen Netzwerks", das "Ermöglichen von Praktika und ersten Chancen zur Arbeitserprobung", "Sensibilisierungsworkshops für alle Mitarbeitenden", "inklusive und barrierefreie Stellenausschreibungen" sowie die "Unterstützung durch engagierte Perso-nen und Multiplikator*innen".
Der Austausch war eine große Bereicherung und soll in Zukunft weitergeführt werden. Das Netzwerk wird sich etwa zweimal im Jahr bei wechselnden Gastgebenden treffen, um sich über konkrete Fragestellungen auszutauschen und Inklusion in den Unternehmen weiter voranzutreiben.
Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte:
www.laut-inklusion.de
LAUT – LEBEN, ARBEITEN UND TEILHABEN IN EINER INKLUSIVEN GESELLSCHAFT.
Seit November 2019 hat sich das Projekt "LAUT – Leben, Arbeiten und Teilhaben in einer inklusiven Gesellschaft" zum Ziel gesetzt, neue, nachhaltig wirksame Impulse zu geben, um bestehende Maßnahmen zur Förderung ar-beitsuchender Personen mit erheblichen gesundheitlichen Einschränkungen einschließlich schwerbehinderter Menschen mit besonderen Vermittlungsbedürfnissen zu unterstützen und zu stärken. Das Projekt LAUT ist dabei sowohl Ansprechpartner und Coach für Arbeitssuchende, als auch kompetenter Berater und Partner für Arbeit-gebende zur Etablierung inklusiver Strukturen im Unternehmen.
Gemeinsam sind wir LAUTstark für Inklusion:
Das Erlanger Jobcenter ist Projektkoordinator und verantwortet zusammen mit dem Jobcenter Erlangen-Höchstadt das Modellprojekt LAUT gegenüber der Fachstelle rehapro. In bewährter Qualität arbeiten die beiden Jobcenter mit der Access gGmbH sowie den Sozialen Betrieben der Laufer Mühle gGmbH, den Regnitz-Werkstätten gGmbH und der wabe e.V. Erlangen sowie mit Arbeitgebenden aus der Region zusammen. Wissenschaftlich begleitet wird das Modellprojekt vom Institut für empirische Soziologie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (IfeS).
Weitere Informationen unter www.laut-inklusion.de.