Kaum jemand konnte damals, im Oktober 2000, ahnen, welche Zukunft dem Titleist Pro V1 bevorstehen würde – dass dies ein Produkt sein würde, welches den Golfballmarkt komplett revolutionieren sollte. Vor 15 Jahren wechselten zum Turnierbeginn des Invensys Classics (die heutige Shriners Hospitals for Children Open) auf Anhieb 47 Spieler auf den Mehrkomponenten-Festkernball Pro V1. Nie zuvor und auch nie mehr danach haben mehr Spieler innerhalb der ersten Woche einer Produkteinführung auf der PGA Tour geschlossen auf ein neues Produkt gewechselt. Wenige Tage zuvor erst war der Ball in die Liste der regelkonformen Golfbälle der USGA und R&A aufgenommen worden.
Heute sind der Pro V1 und der Pro V1x die meistgespielten und meistverkauften Golfball-Modelle der Welt. Zwei von drei Spielern auf den weltweiten Profi-Touren schlagen mit einem Pro V1 oder Pro V1x ab. Im Amateurbereich ist der Anteil bei nationalen Meisterschaften sowohl bei Männern als auch bei Frauen sogar noch höher.
Bill Morgan, Senior-Vizepräsident Forschung und Entwicklung Titleist-Golfbälle, war damals bei der Einführung in Las Vegas dabei. Er beschrieb die Rückmeldungen zu dem neuen Ball, der zu Beginn der Turnierwoche an die Spieler zum Test ausgegeben worden war, wie folgt: „Zwar erwarteten wir, dass der Ball schnell gut angenommen würde, jedoch wussten wir nicht, was die Ballzählung ergeben würde, da die Spieler nur rund ein bis zwei Tage für Proberunden Zeit hatten", sagte Morgan. „Siebenundvierzig Spieler, mehr als die Hälfte aller Titleist-Spieler im Feld, setzten den neuen Pro V1 sofort ein. Wir hörten von den Spielern, dass dies zum ersten Mal ein Golfball sei, bei dem in keiner Eigenschaft Kompromisse gemacht werden mussten. Der Pro V1 lieferte eine außergewöhnliche Gesamtleistung, die einen Längengewinn bei Schlägen vom Tee ebenso beinhaltete wie gleichzeitig ein unglaublich weiches Schlaggefühl und schließlich auch das, was wir als "Drop-and-Stop"-Kontrolle bezeichnen. Darüber hinaus war seine Schale schnittfest und auch deutlich abriebfester als die der traditionellen Balata-Bälle."
Der Pro V1 trug entscheidend dazu bei, Titleists Position als Technologieführer auszubauen. Erstmalig hatte Titleist sein Know-how aus den Bereichen Festkerntechnik, Mehrkomponententechnik und Elastomer-Urethanschalen auf ein Produkt umgesetzt.
Mary Lou Bohn, Vizepräsidentin Golfballmarketing und Kommunikation, war damals ebenfalls in Las Vegas. Sie erinnert sich: „Der Pro V1 kam dem sich verändernden Spiel entgegen. Das Powergolf hatte die Tour erreicht und verlangte nach Golfbällen, die wenig Spin im langen Spiel lieferten, während gleichzeitig Spin, Gefühl und Kontrolle der vormalig gewickelten Flüssigkernbälle erhalten bleiben sollten. Wir begleiteten die Spieler auf ihren Übungsrunden, und es war wirklich erstaunlich, wie viele Spieler sich überschwänglich über die Leistung des Pro V1 äußerten. Schaut man sich die Rekord-Ergebnisse an, die Spieler sogleich erzielten, so sprechen diese für sich."
Ein solcher Spieler war Billy Andrade, der in der ersten Woche der offiziellen Ausgabe des Balls an die Spieler gleich das Invensys Classics gewann: „Ich erinnere mich, ich bin nicht gut in die Saison gestartet“, sagte Andrade. „Ich glaube, ich war auf Platz 160 in der Geldrangliste und es waren nur noch wenige Turniere bis zum Saisonende. Ich weiß noch, wie ich das erste Mal den Pro V1 während einer Proberunde spielte. Der Ball war 20 Meter länger als mein Tour Prestige, den ich damals spielte. Der Pro V1 war von der Länge und der Gesamtleistung mit nichts vergleichbar, was ich je zuvor gespielt hatte.“
Andrade spielte fünf aufeinander folgende Runden in den 60ern und gewann das Turnier mit einem Schlag Vorsprung. Auch der Zweitplatzierte hatte den neuen Pro V1 gespielt. Und die Plätze 1 und 2 in Drive-Länge gingen ebenfalls an Spieler, die auf den neuen Ball gewechselt hatten.
Zur Veranschaulichung des Zeithorizonts: Titleist-Markenbotschafter Jordan Spieth, der kürzlich von seinen Kollegen zum PGA TOUR-Spieler des Jahres gewählt wurde, war sieben Jahre alt, als der Pro V1 im Jahr 2000 auf den Markt kam, und er gehört zu mehreren jungen Titleist-Golfball-Loyalisten, die in einem Wettbewerb nie etwas anderes als den Pro V1 oder den Pro V1x gespielt haben.
„Ich spiele den Pro V1 oder Pro V1x seit meinem 12. Lebensjahr als ich mit Turniergolf begann", sagte Spieth. „Damals machte ich Golf zu meiner Sportart Nummer eins und wollte die niedrigsten Scores spielen. Seitdem habe ich in einem Turnier keinen anderen Ball gespielt. Ich denke, jeder, der das Spiel damals ernst nahm, zumindest galt das für meine Kollegen, wollte den Pro V1 oder Pro V1x spielen."
Der unmittelbare Erfolg des Pro V1, der mit dem Las-Vegas-Event einsetzte, schuf eine Nachfrage, wie man sie nach einem Golfball nie zuvor erlebt hatte. Aufgrund der Dynamik, die sich aus dem Einsatz der Tourspieler und deren Erfolgen ergab sowie durch die Medien und durch Mund-zu-Mund-Propaganda, verlegte Titleist die offizielle Markteinführung vor, von März 2001 auf Dezember 2000. Und bereits vier Monate später war der Pro V1 der meistverkaufte Golfball auf dem Markt. Beim US Masters 2001 gingen 42 von 45 Titleist-Spielern mit einem Pro V1 an den Abschlag.
Der Pro V1 beflügelte nicht nur Tour-Spieler zu Höchstleistungen, sondern erlaubte es auch Golfspielern auf allen Ebenen ein besseres Spiel zu genießen. Früher mussten sich Golfer entscheiden zwischen entweder mehr Länge oder besserer Scoring-Leistung. Sie konnten einen 2-Piece-Ball wählen, um mehr Drive-Länge zu erzielen. Dann mussten sie aber als Einschränkung weniger Kontrolle bei den Schlägen rund ums Grün hinnehmen. Mit dem Pro V1 hatten die Golfer nun erstmals alles: einen Ball der konkurrenzlose Länge lieferte und gleichzeitig die exakt perfekt kontrollierbare Kurzspiel-Leistung, nach der die besten Spieler der Welt verlangten. Die Pro V1 war und ist bis heute der Golfball ohne jeden Kompromiss.
„Die Bedeutung des Pro V1 geht aber über seinen Tour- und Markterfolg hinaus", so Bohn. „Dieses Produkt steht auch für einen Paradigmenwechsel: denn der beste Hochleistungsgolfball für Tourspieler ist gleichzeitig der leistungsstärkste Golfball für alle Golfer."
WARUM „Pro V1?“: Eine der häufigsten Fragen an Bill Morgan bis heute. „Was bedeutet Pro V1?" „Wir wussten nicht, wie wir ihn nennen sollten“, sagte Morgan. "Der führende Tour-Ball war damals der Titleist Professional. Und dann rückte der Anmeldeschluss zur Aufnahme in der Liste der regelkonformen Bälle der USGA immer näher, so dass ich nur einen provisorischen Eintrag zur Einreichung machte und mir dachte, den offiziellen Namen würden wir später noch festlegen. Ich schrieb also „Pro“ für Professional, „V“ für „Veneer Project“, wie wir es in der F & E nannten, und dann die Nummer 1. Ich war mir sicher, wir würden den Namen noch ändern, aber den Spielern gefiel er – und so blieb es dabei.“
IN ZAHLEN:
- Billy Andrade gewann am 16. Oktober 2000 das Invensys Classic in Las Vegas.
- Zwei von drei Golfspielern auf den bedeutendsten weltweiten Profi-Touren spielen den Pro V1 oder Pro V1x. Das entspricht dem Fünffachen gegenüber dem nächsten Mitbewerber.
- Mit der Titleist Pro V1-Linie wurden seit ihrer Einführung bis zum Saisonstart 2015 / 2016 406 Siege allein auf der PGA Tour erzielt, 56.881 PGA TOUR-Spieler hatten sie im Einsatz.
- Weltweit wurden mit der Titleist Pro V1-Linie seit Einführung 2.374 Siege erzielt und der Pro V1 und Pro V1x wurden von mehr als 304.000 Spielern auf den weltweiten Profi-Touren eingesetzt.
- Laut Golf Datatech, Stand September 2015, ist der Pro V1 seit 175 Monaten in Folge der meistverkaufte Golfball auf dem Markt.