Das Klimaschutzreferat der Vereinten Nationen, Ort für den bundesweiten Aktions-Auftakt, unterstrich dabei die Bedeutung des Fahrrads als umweltbewusstes Verkehrsmittel. Doch noch mehr Aspekte spielen beim "Umsteigen" eine große Rolle, sagte Heidi Wright, stellvertretende ADFC-Bundesvorsitzende in Bonn: "Geld sparen, Umwelt schützen - das sind zwei gute Gründe pro Velo, die für die Menschen zuletzt immer stärkeres Gewicht bekommen haben. Der stärkste Faktor für das Fahrrad als Alltags-Verkehrsmittel ist und bleibt aber die eigene Gesundheit."
Experten empfehlen, in der Woche dreimal zwanzig Minuten Sport zu treiben. Diese zwanzig Minuten kann man optimal erreichen, wenn man regelmäßig mit dem Fahrrad fährt - etwa im Rahmen der seit 2001 bestehenden Aktion. Rainer Dittrich, Geschäftsführer Markt beim AOK Bundesverband verweist zudem auf aktuelle Berichte über Fehl- und Krankheitszeiten von Arbeitnehmern. "Diese belegen", so Dittrich, "dass immer mehr Mitarbeiter aufgrund psychischer Diagnosen ausfallen." Ein Punkt, der auch für Arbeitgeber wichtig ist. Zahlreiche Vertreter von Unternehmen waren auch beim Auftakt in Bonn dabei. In der Bundesstadt beraten sie in einem eigenen Arbeitskreis zum Thema "Mit dem Rad zur Arbeit" langfristige Strategien für die Fahrradförderung. Gemeinsam radelte man zu einem der fürs Fahrrad engagierten Großunternehmen, der Deutschen Post World Net, deren Vertreter anschließend die Bedeutung des Fahrrads für die betriebliche Gesundheitsarbeit herausstellten.
Die Organisatoren von ADFC und AOK hoffen, dass 2008 vom Bonner Auftakt deutliche Impulse für mehr Fahrrad-Bewegung im Alltag ausgehen: "Während wir vor dem Fernseher bei der Fußball-Europameisterschaft für die deutsche Nationalmannschaft mitfiebern, sollten wir unsere eigene körperliche Fitness nicht vernachlässigen", so Rainer Dittrich.
Die positiven Effekte regelmäßigen Radfahrens werden auch durch eine brandneue Studie belegt. Hierzu wurden Aktions-Teilnehmer, Alltagsradler und ADFC-Mitglieder im vergangenen Jahr befragt. Die Ergebnisse präsentierte Dr. Achim Schmidt von der Deutschen Sporthochschule Köln, die die Studie wissenschaftlich ausgewertet hat. So fühlten sich 32 Prozent der Befragten nach der Teilnahme "fitter", und 51 Prozent gaben an, im Alltag "entspannter" anzukommen. Mehr als neun Prozent konnten sogar ihr Gewicht spürbar reduzieren. Folge: Unter Übergewicht (14 Prozent) oder Herz-/Kreislauferkrankungen (12 Prozent) litten "gemessen am Bevölkerungsdurchschnitt erstaunlich wenige der Befragten", sagt Sport-Experte Dr. Schmidt. Weitere Umfrage-Ergebnisse geben etwa Auskunft über die - nicht immer ausreichende - Förderung fahrradfreundlicher Maßnahmen durch die Arbeitgeber und die größten Ärgernisse der Radfahrer im Verkehr.
Vor allem aber zeigt die Studie, was auch die stetig steigenden Teilnehmerzahlen der Aktion belegen: "Diese gesunde und umweltschonende Form der Mobilität kommt an", so Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) in seinem Grußwort zu "Mit dem Rad zur Arbeit". Ermöglicht wird die Aktion nicht nur durch die nunmehr elf bundesweiten und vielen regionalen Sponsoren, sondern auch die finanzielle Förderung durch die Bundesregierung.
Mehr Informationen zur Aktion unter www.mit-dem-rad-zur-arbeit.de sowie unter www.adfc.de/gesundheit.