Hierfür wurde die Porsche-Arena innerhalb von 10 Tagen in eine Kletterarena verwandelt. Gemeinsam mit der Punkrockband Orange But Green, dem Beatbox-Europameister Robeat, der Percussion-Kombo Trommelfeuer und den beiden Extreme Sports DJs Chainsaw und Sungod feierten rund 3.500 begeisterte Zuschauer am Samstagabend die Finalisten, die während eines spannenden Wettkampfes kontinuierlich der Schwerkraft trotzten und Kräfte mobilisierten, wo eigentlich keine mehr waren. Spektakuläre, kraftvolle und dynamischen Züge in der überhängenden Vertikalen ließen das fachkundige Stuttgarter Publikum immer wieder in neue Begeisterungsstürme ausbrechen.
Das hochkarätige Feld von insgesamt 72 eingeladenen Athleten wurde über zwei Runden auf 6 männliche und 8 weibliche Finalisten reduziert. Nachdem sich drei Damen den 6. Platz im Halbfinale teilten, standen erstmals 8 Teilnehmerinnen statt der üblichen 6 im Finale. Unter diesen 14 Finalisten aus 10 Nationen befand sich u.a. der amtierende Europameister Jan Hojer (GER), der amtierende Boulder Weltmeister und Gesamtweltcupsieger 2016 Tomoa Narasaki (JPN), die amtierende Boulder Weltmeisterin Petra Klingler (SUI), die vierfache Gesamtweltcupsiegerin Akiyo Noguchi (JPN), der Gesamtweltcupsieger 2015 Jongwon Chon (KOR), sowie amtierende Lead Weltmeisterin Janja Garnbret (SLO). Wie von den Beobachtern vorhergesagt, kam es zu einem der spannendsten Finale in der Geschichte dieses IFSC Master Events.
Am Ende standen sich im Superfinale der Damen, in dem die Top 2 nach drei Bouldern zeitgleich eine identische Route klettern, mit der erst 17-jährigen Jaja Garnbret (SLO) und der 19-jährigen Jessica Pilz (AUT) zwei Kletterinnen gegenüber, die sich vor allem als herausragende Leadkletterer einen Namen gemacht haben. Dass sie auch mit den weltbesten Boulderern mithalten können, stellten sie in diesem Finale eindrucksvoll unter Beweis. Janja Garnbret, die jüngste Teilnehmerin im Profifeld, wird von vielen Experten als Kletterwunder gefeiert. Sie flashte alle drei Boulder im Finale und nutzte ihre letzten Kraftreserven, um sich in dem hochspannenden Duell durchzusetzen, bei dem beide Athletinnen immer wieder gleichauf waren, aber ein ums andere Mal am entscheidenden Griff abrutschten und stürzten, bis es Garnbret schließlich gelang, sich zu halten. Das leidenschaftliche und lautstarke Publikum in der Porsche-Arena belohnte die junge Slowenin mit Standing Ovation.
“Es fühlt sich großartig an, der neue adidas ROCKSTAR zu sein”, sagte Janja Garnbret nach der Siegerehrung. “Ich habe mir den Event immer angeschaut und dachte mir, dieser rote Buzzer auf dem Superboulder schaut sehr verlockend aus, da würde ich auch gerne mal draufhauen. Diesmal stand ich im Superfinale und war darüber schon sehr glücklich, aber als ich auf den Buzzer hauen konnte, war ich noch glücklicher, denn als ich mich umdrehte und diese Riesenmenschenmenge sah, die mir applaudierte und zujubelte, war das ein überwältigendes Gefühl.“
Im Superfinale der Herren standen sich der 24-jährige Europameister und Gesamtweltcupsieger 2014, Jan Hojer (GER), und der 20-jährige Weltmeister und Gesamtweltcupsieger 2016, Tomoa Narasaki (JPN), gegenüber. Hojer zog als Führender ins Superfinale ein, denn er schaffte als Einziger den Boulder Nummer 2 im siebten Versuch und bescherte den Zuschauern einen wahren ROCKSTARS Moment als er zu einem großen Sprung ansetzte, den Griff sicher seiner rechten Hand hielt und auspendelte, während er mit seiner freien Hand noch die Menge anheizte. Eine beeindruckende Demonstration seines Könnens. Das Superfinale der Männer war allerdings nach nur 30 Sekunden entschieden und diesmal war es eine Machtdemonstration des jungen Japaners, der Hojer beim doppelten Flash abhängte und als erster auf den Buzzer hauen konnte. „2016 ist mein Jahr“, brachte Narasaki es anschließend auf den Punkt. Letztes Jahr hatte er bei adidas ROCKSTARS noch nicht einmal das Halbfinale erreicht, in diesem Jahr gewann er alles, was es zu gewinnen gab. Ein kometenhafter Aufstieg.
Doch Jan Hojer zeigte sich nicht enttäuscht: „Ich bin wirklich sehr glücklich mit meinem zweiten Platz hier bei adidas ROCKSTARS. Ich habe einen kleinen Fehler am Superboulder gemacht und als ich die Hände gewechselt habe und hochschaute sah ich Tomoa bereits oben. Er war einfach zu schnell, ich hätte ihn heute nicht schlagen können, er ist einfach zu gut in dieser Saison. Aber ich freue mich wirklich riesig über meinen zweiten Platz. Letzte Woche bei der WM in Paris lief es nicht so gut für mich, daher bin ich froh, dass ich heute zeigen konnte, dass ich in Form bin und mit den besten Boulderern der Welt mithalten kann – vielleicht nicht mit Tomoa aber mit allen anderen.“
Ergebnisse Damen
1. Janja Garnbret (SLO)
2. Jessica Pilz (AUT)
3. Miho Nonaka (JPN)
4. Stasa Gejo (SER)
5. Petra Klingler (SUI)
6. Leah Crane (GBR)
7. Akiyo Noguchi (JPN)
8. Mina Markovic (SLO)
Ergebnisse Herren
1. Tomoa Narasaki (JPN)
2. Jan Hojer (GER)
3. Jongwon Chon (KOR)
4. Alban Levier (FRA)
5. Rustam Gelmanov (RUS)
6. Jernej Kruder (SLO)
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