Ein Kooperationsvertrag zwischen Würth und der sizilianischen Landesregierung hatte 2003 die Initiative zum Wiederaufbau der Kapelle aus dem frühen 11. Jahrhundert besiegelt, nachdem das Bauwerk bei einem Erdbeben im Jahr 2001 schwer beschädigt worden war. Die einzigartige Ausstattung der Palastkapelle mit ihren weltberühmten Mosaiken stellt ein kulturelles Erbe von herausragender Bedeutung dar.
Ein Symbol der Völkerverständigung
Grundlage des Engagements der Firma Würth in Sizilien ist die Idee des gemeinsamen europäischen Kulturerbes, zu dessen Erhalt, Fortentwicklung und neuer Interpretation das Unternehmen beitragen möchte. "Durch die Symbiose arabisch-islamischer Einflüsse mit den Idealen der christlichen Baukunst der Normannen und Staufer kann die Cappella Palatina als ein überzeugendes Beispiel für die Fruchtbarkeit von Toleranz und Völkerverständigung stehen", so Prof. Dr. h. c. mult. Reinhold Würth, Vorsitzender des Stiftungsaufsichtsrats der Würth-Gruppe. "Wir hoffen, dass auf diese Weise nicht nur das schützenswerte Kulturgut die ihm gebührende Zuwendung erfährt, sondern auch der interkulturelle Dialog, für den sowohl der Palast als auch seine Kapelle steht, fortgesetzt wird.
In mehr als 800 Arbeitstagen haben Restauratoren, Handwerker und Techniker Hervorragendes geleistet, um die Kappelle sowohl in ihrem Außenbereich als auch im Innenraum mit seinen kostbaren Mosaiken und Malereien wiederherzustellen. Die denkmalgerechten Restaurierungsarbeiten forderten höchstes Fachwissen und Kompetenz aller Beteiligten.
Das beeindruckende Ergebnis wurde nun am Montag unter Beisein von On. Antonello Antinoro, dem Kulturassessor der Region Sizilien, On. Francesco Cascio, Präsident des sizilianischen Parlaments, Seine Exzellenz Mons. Paolo Romeo, Erzbischof von Palermo, On. Raffaele Lombardo, Präsident der Region Sizilien, Sen. Renato Schifani, Präsident des Senats der italienischen Regierung, Prof. Dr. h. c. mult. Reinhold Würth, Vorsitzender des Stiftungsaufsichtsrats der Würth-Gruppe, und vielen Gästen gefeiert. Pünktlich zur Urlaubszeit wird die Kapelle ab 11. Juli 2008 auch wieder für Besucher geöffnet sein.
Hochkarätige Ausstellungen der Sammlung Würth
Mit dem Abschluss der Sanierung ist das Engagement der Würth-Gruppe im Normannenpalast allerdings nicht beendet. Bereits während der Restaurierungsphase hatte Würth aus seiner unternehmenseigenen Kunstsammlung hochkarätige Ausstellungen zur Kunst der Moderne präsentiert. So fanden die Überblicksschauen zu "Impressionismus - Expressionismus" sowie "Von Spitzweg bis Baselitz. Streifzüge durch die Sammlung Würth" viel Beachtung.
Diese Reihe wird auch zukünftig fortgesetzt. Die aktuelle Ausstellung ist dem Künstler Max Ernst gewidmet, der als einer der wichtigsten und einflussreichsten Vertreter des Surrealismus gilt und zu den zentralen Positionen der Sammlung Würth gehört. Eine Picasso-Ausstellung ist gegenwärtig in Planung.
Info: Die Cappella Palatina im Normannenpalast
Palermo ist immer eine internationale Stadt gewesen, eine Stadt, die politischen Begehrlichkeiten ausgesetzt war, eine Stadt verschiedener Ethnien, kurz: ein Europa im Kleinen und ein idealer Nährboden für Kunst, die weit über die Region Sizilien hinauswirkt. Für dieses Erbe ist der Normannenpalast als Schnittpunkt kultureller und politischer Verschmelzung ein sichtbares Zeugnis, das durch seine innere und äußere Harmonie sowie durch sein alles überstrahlendes decorum besticht.
Zunächst war er der Palast arabischer Emire (Al Kasar), dann der normannischen Könige. Im 16. Jahrhundert wurde er unter den spanischen Vizekönigen ausgebaut und ist nun, seit 1947 Sitz des Regionalparlaments der Region Siziliens. Auch die Cappella Palatina zeugt von dieser wechselvollen Geschichte. Als Privatkapelle der normannischen Könige innerhalb des Königspalastes, unter Roger II. erbaut, gilt sie dank ihrer arabischen Balkendecke, byzantinischen goldgrundigen Mosaiken und romanischen Marmorböden als einzigartiges Beispiel normannischer Kunstsynthese.