Mehrere Mitglieder des Nothilfebündnisses „Aktion Deutschland Hilft“, die Organisationen ADRA Deutschland e.V., AWO International e.V., die Kinderhilfswerk Stiftung Global-Care, Islamic Relief Deutschland e.V. sowie die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland e.V. (ZWST) fördern den Einsatz von SOS Méditerranée auch in diesem Jahr.
Die Hilfsorganisationen stellen sich öffentlich hinter die Arbeit der zivilen Seenotretterinnen und -retter, die sie bereits im Jahr 2018 unterstützten. „Wir freuen uns, dass fünf unserer Bündnisorganisationen die zivile Seenotrettung erneut unterstützen und sich aktiv an der Rettung von Schiffbrüchigen im Mittelmeer beteiligen. Denn humanitäre Hilfe zu leisten, bedeutet für unser Bündnis auch die Rettung von Menschen, die im offenen Meer in Not geraten“, sagt Manuela Roßbach, geschäftsführender Vorstand von „Aktion Deutschland Hilft“.
„Wir begrüßen die breite Unterstützung aus der Zivilgesellschaft von „Aktion Deutschland Hilft“. Sie zeigt, dass sich unterschiedliche Organisationen in einem einig sind: Leben retten steht an oberster Stelle“, so David Starke, Geschäftsführer von SOS MEDITERRANEE in Berlin. „Allein dieses Jahr sind mindestens 840 Kinder, Frauen und Männer auf der Flucht aus Libyen im Mittelmeer umgekommen. Das ist erschütternd und für uns nicht hinnehmbar. Es ist unsere Pflicht, das Sterben im Mittelmeer zu beenden.“
Die Ocean Viking ist eines der wenigen Schiffe, die sich aktuell im Mittelmeer um die Rettung von Menschen in Seenot kümmern kann. SOS MEDITERRANEE betreibt das Schiff gemeinsam mit der Organisation „Ärzte ohne Grenzen“, die an Bord die medizinische Versorgung der geretteten Menschen übernimmt. Die Ocean Viking - Baujahr 1986, 69 Meter lang, 15 Meter breit - fährt unter norwegischer Flagge und wurde früher als Rettungs- und Notfallschiff für Öl-Förderanlagen in der Nordsee eingesetzt. Sie ist demnach für die Rettung und Versorgung einer großen Anzahl von Menschen ausgelegt. Für den Einsatz im Mittelmeer installierte die Crew von SOS MEDITERRANEE und Ärzte ohne Grenzen auf dem Hinterdeck des Schiffs spezielle Unterbringungsmöglichkeiten mit Schutzräumen für gerettete Frauen, Kinder und Männer sowie eine Klinik.
Von Mai 2016 bis Dezember 2018 hatten die Hilfsorganisationen im Mittelmeer gemeinsam das Rettungsschiff Aquarius betrieben und in dieser Zeit insgesamt 29.523 Menschen vor dem Ertrinken bewahrt. Nach politisch motivierten Angriffen auf ihre Arbeit mussten die Organisationen den Einsatz mit der Aquarius im Dezember 2018 einstellen und gaben das Schiff an den Reeder zurück.