Ärzte gegen Tierversuche e.V.
Deutsche Juristische Gesellschaft für Tierschutzrecht e.V.
Der bundesweite Verein Ärzte gegen Tierversuche (ÄgT) plakatiert gemeinsam mit der Deutschen Juristischen Gesellschaft für Tierschutzrecht (DJGT) in Bremen mit einer klaren Forderung: „Affenhirnforschung stoppen“. 75 City-Light-Poster (CLPs) sind vom 24. bis 31. Oktober über die Stadt verteilt zu sehen und sind Teil einer Öffentlichkeitsoffensive des Ärztevereins. Seit 1997 werden an der Universität Bremen die als wissenschaftlich nutzlos und besonders leidvoll belegten Affenhirnversuche durchgeführt. Aktuell muss die Gesundheitsbehörde über einen Neuantrag entscheiden.
Das Plakat-Motiv zeigt einen Affen mit eintätowierter Nummer im Primatenstuhl, in dem das Tier täglich stundenlang über Jahre hinweg mit fixiertem Kopf nach Forscherwunsch Aufgaben am Bildschirm erfüllen muss. Die durch Entzug lebensnotwendiger Flüssigkeit gefügig gemachten Affen erhalten nur etwas zu trinken, wenn sie richtig „mitarbeiten“. Über Elektroden, die durch Bohrlöcher in das Gehirn geschoben werden, wird die Aktivität von Hirnzellen gemessen.
Die beiden Vereine ÄgT und DJGT haben in Bremen bereits mehrfach mit großangelegten Plakataktionen ein Ende der ihrer Aussage nach extrem quälerischen und wissenschaftlich altertümlichen Affenhirnforschung gefordert. Sie verweisen unter anderem auf das amtlich dokumentierte schwerste Leid des Affen Jara aus einem Tübinger Labor, was dem Standard in dieser Forschung entspricht. Dazu zählen zahlreiche Bohrlöcher in der Schädeldecke, korrespondierend dazu Stichverletzungen im Gehirn mit jeweiligen Entzündungen.
„Ginge es um den medizinischen Erkenntnisgewinn, wären innovative Forschungsmodelle wie Hirnorganoide und bildgebende Verfahren zielführend, mit denen sich Funktion und Erkrankungen des menschlichen Gehirns im Detail erforschen und aussagekräftige Ergebnisse gewinnen lassen“, erläutert Dipl.-Biol. Silke Strittmatter, wissenschaftliche Referentin und Koordinatorin Politik & Recht bei ÄgT. „In der Affenhirnforschung jedoch geht es seit fast 30 Jahren um das reine Eigeninteresse einzelner Forscher, die ihre Ergebnisse in Fachzeitschriften veröffentlichen“, so Strittmatter weiter.
Mit unter anderem ausführlichen Stellungnahmen haben die Vereine der Behörde ein aus ihrer Sicht unumstößliches Fundament für eine Ablehnung des Neuantrags auf Durchführung der Affenhirnversuche an die Hand gegeben. Sie appellieren an Behörde und Justiz, dem Tierschutzgesetz Rechnung zu tragen, wonach die Versuche angesichts des sehr hohen Leids für die Tiere bei fehlendem Nutzen für die menschliche Gesundheit nicht genehmigungsfähig seien.
Die Plakataktion ist Teil einer Öffentlichkeits-Kampagne von Ärzte gegen Tierversuche. In diesem Jahr hat der Verein bereits in Augsburg, Leipzig, Hannover, Göttingen, Erlangen und jetzt in Bremen plakatiert.
Weitere Informationen
Hirnforschung an Affen in Bremen >>
Die CLPs sind u.a. an folgenden Standorten zu finden
- Domsheide 16, vor Balgebrückstraße
- Bismarckstraße, gegenüber Nummer 1
- Falkenstraße 4-6
- An der Weide 39/40
- Bei den Drei Pfählen-Nähe Hausnummer 16