Die Heinrich-Heine-Universität (HHU) ist bundesweit eine Hochburg für Tierversuche (1), die an verschiedenen Tierarten wie Mäusen, Ratten, Kaninchen, Schweinen, Katzen und Affen durchgeführt werden. Versuche an Hunden werden nach Angaben der HHU seit 2018 nicht mehr gemacht (2). Obwohl also keine Versuche mehr an ihnen stattfinden, werden immer noch zwei 10-jährige Beaglehunde und sieben Foxhounds an der HHU gehalten. Ärzte gegen Tierversuche (ÄgT) fordert deshalb, alle verbleibenden Hunde sofort in eine sorgfältig ausgewählte, adäquate Unterkunft zu geben. Jegliche Kontaktaufnahme seitens kompetenter Vereine, die Erfahrung in der Unterbringung von Hunden aus Laboren in geeignete Hände haben, wurde bisher von der HHU vehement abgelehnt.
„Die HHU beteuert, dass sie sich an die gesetzlichen Vorgaben hält und dass die Hunde zu ihrem eigenen Wohl nicht aus dem gewohnten Umfeld entnommen werden sollen“, sagt Dr. med. vet. Corina Gericke, Vizevorsitzende von Ärzte gegen Tierversuche. „Doch die Versuche endeten bereits vor 5 Jahren. Die Tiere hätten also schon in deutlich jüngerem Alter und mit 5 Jahren weniger Zeit im ‚gewohnten Umfeld‘ vermittelt werden können“, gibt sie zu bedenken. Außerdem bedeutet das Einhalten von Gesetzen nicht, dass die Tiere ein erfülltes Leben haben.
Mit der Freilassung der Hunde ist es für den wissenschaftlichen Verein aber nicht getan. Es sollen auch keine anderen Tiere für die Versuche herhalten müssen, die jetzt nicht mehr an Hunden gemacht werden, wie es derzeit der Fall ist. Der Verein bemängelt außerdem, dass die tierversuchsfreie Forschung und Lehre in Düsseldorf massiv zu kurz kommen. „Obwohl es zahlreiche tierversuchsfreie Methoden gibt, die schneller, sicherer und kostengünstiger humanrelevante Ergebnisse liefern, als es der Tierversuch je könnte, hält die HHU weiterhin am veralteten System Tierversuch fest“, kritisiert Gericke. Bei dem regelmäßigen Kontakt, den vor allem ihre Mitstreiter der Arbeitsgruppe (AG) Düsseldorf mit den Studierenden der HHU auf dem Campus haben, bemerken sie eine große Aufgeschlossenheit gegenüber modernen, tierversuchsfreien Methoden. Anders jedoch bei vielen Professoren der Universität, die traditionell am Tierversuch festhalten und bisher offenbar wenig über die Möglichkeiten der humanbasierten Technologien wissen. ÄgT fordert deshalb die Einrichtung eines Lehrstuhls für tierversuchsfreie Technologien an der Uni Düsseldorf. Auch ist es Studierenden in NRW gesetzlich möglich, sich von Tierversuchen befreien zu lassen. „Viele Studierende wissen das nicht und das möchten wir ändern“, betont auch Nadine Langen, Aktive bei der AG Düsseldorf.
Konsequenterweise setzt der Verein, dessen erklärtes Ziel die Abschaffung aller Tierversuche ist, sich auch für ein Aus aller Tierversuche an der HHU ein.
Bürgerinnen und Bürger können die Forderungen des Vereins mittels Online- und Offline-Petition unterstützen.
Weitere Informationen
Kampagnenseite mit Petition und weiterführenden Infos:
www.duesseldorf.aerzte-gegen-tierversuche.de
Quellen
(1) Ärzte gegen Tierversuche: Tierversuche in Deutschland. 22.12.2023 https://www.aerzte-gegen-tierversuche.de/de/tierversuche-in-deutschland
(2) Semiha Ünlü. „Wir stellen uns hinter unsere Forscherinnen und Forscher“. Rheinische Post. 05.07.2023