Bayern führt aktuell mit 439.303 Tieren und damit 17,3 % der bundesweiten Gesamttierzahl von 2.533.664 Tieren die Negativ-Rangliste zu Tierversuchen im Bundesländervergleich der Ärzte gegen Tierversuche an. Den zweiten Platz belegt Baden-Württemberg mit 397.757 Tieren bzw. 15,7 %, gefolgt von Nordrhein-Westfalen mit 388.739 Tieren bzw. 15,3 %.
Mit 310.828 (12,3 %) verbrauchten Tieren kommt Hessen auf Rang vier dieser Negativliste, Niedersachsen hat auf Platz fünf 247.393 (9,8 %) Tieropfer zu verantworten und Berlin an sechster Stelle 146.921 (5,8 %).
Bundesweit mussten laut offizieller Statistik des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) im Jahr 2020 etwa 2,5 Millionen Tiere für die tierexperimentelle Forschung herhalten. Dabei wurden 1.899.880 Tiere direkt in Tierversuchen verwendet und 633.784 für wissenschaftliche Zwecke wie beispielsweise Organentnahmen getötet. Die im Vergleich zu den Vorjahren um rund 369.000 niedrigere Tierzahl führt der Verein auf die Corona-Situation zurück, während der zeitweise in den Laboren nicht wie gewohnt gearbeitet werden konnte und viele Tiere ohne statistische Erfassung schlicht getötet wurden. Ein Richtungswechsel weg von Tierversuchen hin zu tierversuchsfreier Forschung ist nach Aussage des Vereins daher noch nicht eingeleitet.
Am häufigsten verwendet wurden Mäuse (1.846.274), Fische (285.972) und Ratten (193.406). Von den bundesweit 2.111 Affen wurden 1.834 für regulatorische Zwecke wie Giftigkeitsprüfungen verwendet. 1.815 Affen mussten in nordrhein-westfälischen Laboren leiden. Die meisten dieser Affen gehen auf das Konto der amerikanischen Firma Covance, dem größten Affenverbraucher Deutschlands mit einer Filiale in Münster, Nordrhein-Westfalen.
Über eine Million Tiere, also mehr als die Hälfte (57,7 %) der in Versuchen verwendeten Tiere wurden in der per Definition zweckfreien Grundlagenforschung verforscht. In Thüringen und Niedersachen liegt der Anteil der Grundlagenforschung mit knapp 87% bzw. 85% über dem Bundesdurchschnitt, gefolgt von Bremen mit 82%.
Angesichts der Vielzahl immer neuer, innovativer tierversuchsfreier Methoden, sieht Ärzte gegen Tierversuche eine Abkehr vom veralteten und unethischen System Tierversuch mehr denn je als geboten. Der Verein appelliert an die neue Bundesregierung und die Länder, endlich Schritte für den Ausstieg in die Wege zu leiten und diese konkret umzusetzen.
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