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Ärztekammer Nordrhein

Ausbeutung junger Ärzte stoppen

Jeder Fünfte leidet bereits unter Burnout / Arztberuf attraktiver machen

(lifePR) (Düsseldorf, )
Die Ausbeutung junger Ärztinnen und Ärzte soll gestoppt und der Arztberuf wieder attraktiver gemacht werden. Das hat die Ärztekammer Nordrhein (ÄkNo) heute (Freitag, 14. September) in Düsseldorf gefordert. Jeder fünfte junge Arzt fühlt sich bereits nach wenigen Jahren im Beruf ausgebrannt, so eine neue Studie des Instituts für Freie Berufe der Universität Erlangen-Nürnberg (IFB), deren Ergebnisse das IFB gemeinsam mit der ÄkNo vorstellte. Wer das ärztliche Ethos und die hohe Leistungsbereitschaft der jungen Kollegen weiter ausnutzt, ruiniert die Zukunft unserer heute noch guten Patientenversorgung in Deutschland“, sagte der Vizepräsident der rheinischen Ärztekammer, Dr. Arnold Schüller. Er sprach von einer regelrechten Flucht der jungen Ärzte vor der deutschen Gesundheitspolitik in neue Berufsfelder, zum Beispiel die Industrie und ins Ausland. Schüller äußerte sich im Vorfeld des Rheinischen Ärztetages, der sich am Samstag in Düsseldorf mit der Berufssituation junger Ärztinnen und Ärzte befassen wird.

Die ÄkNo prangerte die „systematische Verletzung des Arbeitszeitgesetzes“ an, über die sich jeder zweite Klinikarzt beschwert. Die tarifvertraglichen Arbeitszeiten würden mitunter bis zum Doppelten überschritten, häufig ohne Vergütung. Auch entsprechen die Gehälter der deutschen Krankenhausärzte nach Auffassung der ÄkNo nicht der verantwortungsvollen Tätigkeit und sollen auf das Niveau der international üblichen Arzteinkommen angehoben werden. Weiter fordert die ÄkNo die Vereinbarkeit von Familie und Beruf auch für Klinikärzte, zumal heute mehr Frauen als Männer Medizin studieren. Das Verhältnis beträgt rund 48.000 : 32.000.

Schüller verlangte weiter, auch die Niederlassung als freiberuflich tätiger Arzt wieder attraktiver zu machen: „Zunehmende bürokratische Gängelung über das Sozialrecht inklusive entsprechender Papierflut, unzureichende Finanzmittel für die Patientenversorgung und die ärztliche Vergütung sorgen dafür, dass viele niedergelassene Ärzte den Spaß am Beruf verloren haben.“
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