Eine der wichtigsten "Erste Hilfe-Maßnahmen" für die Krankenhäuser sei die Abschaffung der vom Bund verordneten Sanierungsbeiträge zur Gesetzlichen Krankenversicherung und der Beitrag zur Anschubfinanzierung der Integrierten Versorgung, die jährlich insgesamt rund 800 Mio. Euro ausmachten. Doch auch das Land Nordrhein-Westfalen sei gefragt. Bei den Kliniken im Land sei in den vergangenen Jahren ein Investitionsstau von rund 14 Milliarden aufgelaufen. "Wir brauchen dringend eine gesamtpolitische Kraftanstrengung, um Investitionsrückstände abzubauen und den Betrieb der Krankenhäuser sicherzustellen." Dies sei elementare Daseinsvorsorge, macht der Kammerpräsident deutlich. "Intakte Krankenhäuser kommen allen zugute, dafür sind Steuergelder sehr gut angelegt."
Ein Gutachten des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung hatte in dieser Woche noch einmal bestätigt, dass die Finanzierung der Kliniken in Deutschland bei weitem nicht ausreicht. "Das Budget, mit dem die Krankenhäuser auskommen müssen, ist streng begrenzt. Doch Sach- und Energiekosten sind nicht gedeckelt und steigen weiter", verdeutlicht Dr. Windhorst das Dilemma der Kliniken. "Das Gutachten macht es noch einmal eindringlich deutlich: So werden unsere Krankenhäuser kaputt gespart, viele werden diese Sparbehandlung nicht überleben."
In den übrig gebliebenen Krankenhäusern seien zudem die Qualität der Patientenversorgung und letztlich die Sicherheit der Patienten in Gefahr, wenn Ärzte und Pflegekräfte immer mehr Patienten in immer kürzerer Zeit behandeln sollen, wenn Ausstattung und Räumlichkeiten veraltet seien. "Ärzte und Pflegepersonal arbeiten schon jetzt an der Belastungsgrenze. Wer ihre Arbeit weiter verdichtet, vernichtet jegliche Motivation und treibt hoch qualifizierte Kräfte reihenweise aus ihren Berufen."