Gerade das Zusammenwirken zahlreicher Berufsgruppen sei nötig für eine erfolgreiche Suchthilfe, unterstrich Ärztekammerpräsident Dr. Windhorst.
„Es ist ganz wesentlich, dass neben einer qualifizierten suchtmedizinischen Behandlung die psychosoziale Komponente gleichwertig berücksichtigt wird. Nur so kann ein Leben ohne Drogen möglich werden.“
Dadurch könne auch verhindert werden, dass die Zahl der Drogentoten wieder ansteige. Landesweit starben im letzten Jahr nach Angaben des NRW-Innenministeriums 350 Menschen an den Folgen ihres Drogenkonsums.
Die Zahl der Drogentoten ist zwar im Vergleich zum Vorjahr unverändert, im Sechs-Jahres-Vergleich jedoch um 30 Prozent zurück gegangen, 2000 gab es 505 Drogentote in NRW. Eine ähnliche rückläufige Entwicklung ist bundesweit zu verzeichnen. Vergangenes Jahr starben in Deutschland 1.296 Menschen infolge illegalen Drogenkonsums. Damit ist die Zahl der Rauschgifttoten laut Drogen- und Suchtbericht 2007 der Bundesregierung im Vergleich zum Vorjahr um 2,3 Prozent gesunken und seit dem Jahr 2000 zurück gegangen.
Dr. Windhorst sagte: „Wir dürfen die gefährdeten Menschen nicht im Regen stehen lassen.“ Er hob hervor, dass sich die Drogenpolitik in Nordrhein-Westfalen in der Vergangenheit stets an einem pragmatischen Vorgehen orientiert und zum Beispiel bei der Methadon-Substitution richtungweisende Zeichen gesetzt habe. Auch das „Landesprogramm gegen Sucht“ habe einen wichtigen Beitrag geleistet, in NRW suchtfrei leben zu können.
Der Kooperationstag „Sucht und Drogen“ in Dortmund ist ein landesweites Forum für den Erfahrungsaustausch aller an der Suchthilfe beteiligten Berufsgruppen.
Er bietet in regelmäßigen Abständen nicht nur fachliche Fortbildung in Vorträgen und Workshops. Bei einem „Markt der Möglichkeiten“ stellen auch zahlreiche Verbände und Institutionen ihre Angebote und Leistungen vor.