Zu lang, zu spitz, zu flach, zu krumm, zu höckerig oder zu breit? Der Spezialist macht seine Patienten gern wunschlos glücklich. Aber: „Die Nase muss passen.“ Beliebte Wunsch-Vorlagen sind derzeit die Nasen von Nicole Kidman und Brad Pitt. „Das müssen wir abwägen. Die Nase soll sich harmonisch in die übrigen Gesichtsproportionen einfügen. Und egal, ob sich jemand aus medizinischen oder ästhetischen Gründen eine neue Nasenform wünscht, Form und Funktion der Nase sind untrennbar miteinander verbunden.“
Der Eingriff unter Vollnarkose erfolgt durch die Nasenlöcher, so bleiben minimale, nicht sichtbare Narben zurück. Durch intraoperatives Kühlen und spezielle Nasenverbände entstehen auch keine wesentlichen Blutergüsse und Schwellungen mehr. Nasenkorrekturen sind technisch sehr anspruchsvolle Eingriffe und erfordern viel Einfühlungsvermögen, eine spezielle Ausbildung, Geschick und Erfahrung. Übrigens: Die ideale Nase hat einen geraden Rücken, der ganz leicht nach oben geschwungen ist. Der Winkel zwischen Oberlippe und Nase beträgt 110 Grad bei Frauen und 90 Grad bei Männern. Zwischen Wunsch und Wirklichkeit liegen – aus der Sicht von Patienten – vor allem diese Probleme:
Zu spitz
Die Nasenspitzenkorrektur wird oft unterschätzt. Sie erfordert eine exakte Analyse der individuellen Anatomie und viel Geschick und Erfahrung des Operateurs. Dr. Jan Restel: „Es muss unbedingt bedacht werden, dass die Nasenspitze einige Zeit nach der Operation meistens leicht absinkt. Deshalb sollte sie leicht überkorrigiert werden.“
Zu höckerig
Bei der Korrektur einer klassischen Höckernase kann der Höcker von kleinen Schnitten im Naseninneren aus abgetragen werden. Weil die Nase danach kantiger, breiter und länger wirkt, muss sie parallel verschmälert und ein neuer Nasenrücken gebildet werden. Und noch etwas ist wichtig: „Wenn die OP-Technik nicht auf den Hauttypus abgestimmt wird, die Haut in der Folge nicht entsprechend mitschrumpft, kann es zu einer unschönen Papageienschnabel-Optik kommen. Wird dagegen zu viel vom Nasenrücken abgetragen, entsteht eine zu stark reduzierte Sattelnase“, so Dr. Jan Restel.
Zu „aufgesetzt“
Meistens entsteht die Sattelnase nach einer unsachgemäß durchgeführten Erstoperation. Sie kann aber auch Folge eines Unfalls sein („Boxernase“). Oft kann der Sattel durch eine Gewebsverlagerung mit Eigenknorpel ausgeglichen werden. Manchmal ist der Umbau aufwendiger und „verbraucht“ mehr Gewebe. „Die beste Quelle ist die Nasenscheidewand oder Rippenknorpel“, so Dr. Jan Restel. „Künstliche Ersatzmaterialien sollten in der Nasenchirurgie grundsätzlich nicht verwendet werden, sie haben sich einfach nicht bewährt und auch zahlreiche schwere Komplikationen verursacht.“
Zu schief
Zur Begradigung einer Schiefnase muss das Stützgerüst der Nase – also Nasenscheidewand und Nasenpyramide – gelöst und begradigt werden. Anschließend wird die Nase geschient und für mindestens zwei Wochen ruhig gestellt, damit sie sicher in ihrer neuen Position verwachsen kann.
Zu breit
Zur Verschmälerung einer Breitnase muss ebenfalls das Stützgerüst der Nase gelöst werden. Damit das Ergebnis harmonisch ist, muss oft noch die Nasenspitze an die neue Nasenform angeglichen werden.
Zu lang
Bei der Verkleinerung einer Langnase kommen in der Regel individuell unterschiedliche Operationsschritte zum Einsatz. „Dabei setzt die mögliche Schrumpfung der dann überschüssigen Haut natürliche Grenzen, was schon bei der Planung der Operationsstrategie berücksichtigt werden muss.
Zu kurz
Die Verlängerung einer Kurznase ist eine echte Herausforderung an den Chirurgen. Denn: Die zu kurze Haut ist nicht beliebig dehnbar. Außerdem werden für den Aufbau der Nase häufig erhebliche Gewebemengen benötigt, vor allem Knorpel.
Zu krumm
Eine verbogene Nasenscheidewand ist oft nicht nur ein optisches Problem. Wenn das Atmen schwer fällt, ist diese Operation ein echtes Must-do. Knorpel und Knochen werden mit verschiedenen Techniken begradigt. Extreme Verbiegungen der Nasenscheidewand müssen extern gerichtet werden: „In dem Fall rekonstruieren wir die verbogenen Knorpel und Knochen außerhalb der Nase. Das ist sehr aufwendig und wird nur von wenigen Operateuren durchgeführt.“
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