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Agentur für Arbeit Karlsruhe

Arbeitsmarkt im Januar: Saisonbedingter Anstieg der Arbeitslosigkeit

(lifePR) (Karlsruhe, )
Zu Jahresbeginn stieg die Arbeitslosigkeit im Bezirk der Agentur für Arbeit Karlsruhe-Rastatt saisonbedingt an. 23.605 Frauen und Männer waren im Berichtsmonat ohne Arbeit. Das sind 2.257 mehr als im Dezember und nahezu gleich viele wie vor einem Jahr (+85). Die Arbeitslosenquote ist auf das Vorjahresniveau angestiegen. Sie liegt jetzt bei 4,3 Prozent.

"Der Januar ist ein Monat, in dem die Arbeitslosigkeit immer zunimmt. Der Anstieg ist deutlich aber nicht überraschend. Er ist in erster Linie auf quartals- und witterungsbedingte Faktoren zurückzuführen", sagt Ingo Zenkner, der Vorsitzende der Agentur für Arbeit Karlsruhe-Rastatt.

So werden im Januar die Entlassungen zum 31. Dezember wirksam und das ist nach wie vor der größte Kündigungstermin im Jahr. Gleichzeitig laufen zum Jahresende viele befristete Verträge aus. Zudem enden die zweieinhalb- und dreieinhalbjährigen Berufsausbildungen. Hinzu kommt noch, dass wetterbedingt in einigen Außenberufen nicht gearbeitet werden konnte. Das erklärt auch die überdurchschnittliche Zunahme der Männerarbeitslosigkeit.

"Die Zahlen des Januars sollten aber nicht als Indikator für die weitere Entwicklung des Jahres genommen werden. Ich rechne durchaus damit, dass der Arbeitsmarkt weiterhin stabil bleibt und wir mit dem Einsetzen der Frühjahrsbelebung im März wieder rückläufige Arbeitslosenzahlen melden können", so die Erwartungen von Zenkner

Entwicklung im Gesamtbezirk

Der Blick auf die Entwicklung der Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen zeigt, dass die Versicherungskunden wesentlich stärker vom Anstieg betroffen waren. Unter den 23.605 arbeitslosen Frauen und Männern waren 10.330 Versicherungskunden - also SGB-III-Kunden. Das sind 15,3 Prozent mehr als im Vormonat.

Im Verhältnis weniger stark angestiegen die Zahl der Menschen, die Arbeitslosengeld II erhielten. 13.275 Personen - und damit 888 mehr als im Dezember - beziehen jetzt die steuerfinanzierten Grundsicherungsleistungen.

Wie jedes Jahr um diese Zeit gab es bei den arbeitslosen Männern eine deutliche Zunahme. Die Entwicklung lässt sich in erster Linie dadurch erklären, dass überwiegend männliche Arbeitskräfte in witterungsabhängigen Berufen tätig sind. Auch wenn unsere Region bisher von Eis und anhaltenden Schneefällen verschont blieb, gab es in einigen Außenberufen durch das nasskalte Wetter Arbeitsausfälle.

Um den Arbeitsmarkt aussagekräftig beurteilen zu können, ist ein Blick auf seine Bewegungen erforderlich. Im Januar registriert die Arbeitsagentur Karlsruhe-Rastatt stets die stärksten Neuzugänge in die Arbeitslosigkeit.

In den vergangenen vier Wochen meldeten sich 6.673 Personen bei einer der neun Agenturgeschäftsstellen oder in einem der JobCenter (neu oder erneut) arbeitslos. Das waren gut 1.000 mehr als im Dezember.

Die Arbeitslosigkeit hat im Januar auch deshalb zugenommen, weil deutlich weniger Personen ihre Arbeitslosigkeit beenden konnten.

Insgesamt 4.423 Personen wurden im Berichtszeitraum abgemeldet; das waren rund 230 weniger als 2014 zur gleichen Zeit. Sie haben jetzt wieder Arbeit, absolvieren eine berufliche Weiterbildung oder besuchen eine betriebliche/ schulische Ausbildung. Ein Teil hat sich aus persönlichen Gründen aus dem Arbeitsmarktgeschehen zurückgezogen.

Trotz der Feiertage und des Jahreswechsels konnte der Arbeitgeberservice 1.578 neue Stellenangebote akquirieren. Insgesamt sind im Bezirk der Arbeitsagentur Karlsruhe-Rastatt derzeit 5.419 Arbeitsstellen gemeldet und damit 720 mehr als im letzten Jahr zur gleichen Zeit.

Entwicklung der Arbeitslosigkeit in den neun Geschäftsstellen

Alle Agenturen mussten im Vergleich zum Vormonat einen Anstieg der Arbeitslosenzahlen melden. Gegenüber dem Vorjahr gab es unterschiedliche Entwicklungen.

Hauptagentur Karlsruhe:

Im Bezirk der Hauptagentur Karlsruhe waren am Ende des Berichtsmonats 10.787 Frauen und Männer ohne Arbeit. Das waren 1.035 mehr als im Dezember. Dadurch stieg die Arbeitslosenquote um 0,4 Prozent auf 4,9 Prozent. Damit liegt sie um einen Zehntelprozentpunkt unter dem Vorjahreswert.

Im Januar meldeten sich in der Karlsruher Hauptagentur oder bei den ansässigen Jobcentern 3.182 Personen neu oder wieder arbeitslos; 334 mehr als vor einem Jahr.

Im Gegenzug konnten 2.146 Frauen und Männer ihre Arbeitslosigkeit beenden. Die Abmeldungen aus der Arbeitslosigkeit gingen gegenüber dem Vormonat um rund 400 zurück. Im Vergleich zum Vorjahr konnten aber 20 Personen mehr ihre Arbeitslosigkeit beenden.

Der Karlsruher Arbeitgeberservice akquirierte rund 660 neue Arbeitsstellen; nahezu gleich viele wie vor einem Jahr. Das Gesamtangebot liegt nun bei 2.270 Vakanzen. Das bedeutet ein Plus von gut 390 Angeboten gegenüber Januar 2014.

Gesucht werden unter anderem (w/m):

Informatikfachkräfte, Lagerwirtschaft Fachkräfte und Helfer, Verkaufsfachkräfte für Back- und Konditoreiwaren; Büro- und Sekretariatsfachkräfte, Erzieher/innen, Fachkräfte für den Gastronomieservice, Bediener von Hebeeinrichtungen (Helfer), Mechatronik-Fachkräfte, Köche, Technische Zeichner/innen, Maler und Lackierer, Vertriebsexperten, medizinische Fachangestellte.

Entwicklung in den mittelbadischen Geschäftsstellen

In Mittelbaden gibt es große Unterschiede bei den Arbeitslosenquoten. Die niedrigste Quote hat Bühl mit 2,7 Prozent; die höchste hat Baden-Baden mit aktuell 6,1 Prozent.

Zum Jahresbeginn hat die Arbeitslosigkeit in Mittelbaden saisonbedingt zugenommen. 6.358 Frauen und Männer waren im Berichtsmonat ohne Arbeit. Das sind rund 590 mehr als im Dezember.

Die Arbeitslosenquote stieg dadurch um vier Zehntelprozentpunkte auf 4,1 Prozent an. Sie blieb aber unter dem Vorjahreswert und ist niedriger als die Quote in Baden-Württemberg (4,2 Prozent).

Die Nachfrage der regionalen Arbeitgeber veränderte sich gegenüber dem Dezember nicht. Der Arbeitgeberservice konnte 428 (VM 426) Stellenangebote akquirieren. Das Gesamtangebot ist im Vergleich zum Vorjahr um 135 auf 1.631 freie Stellen angestiegen.

In Baden-Baden waren zum Stichtag 1.660 Frauen und Männer ohne Arbeit; 133 mehr als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote stieg gegenüber Dezember um fünf Zehntelprozentpunkte auf 6,1 Prozent an. Vor einem Jahr lag die Quote bei 5,9 Prozent.

Im Berichtszeitraum mussten sich in Baden-Baden knapp 400 Personen neu oder wieder arbeitslos melden. Gleichzeitig konnten sich gut 270 Personen aus der Arbeitslosigkeit abmelden; genau 13 mehr als im Vorjahr.

Das Angebot an neuen Stellen blieb konstant. Rund 140 neue Angebote konnte der Arbeitgeberservice im ersten Monat des Jahres 2015 aufnehmen.

Derzeitige Angebote gibt es unter anderem für (w/m): Fachkräfte Bauelektrik, Chemie- und Pharmatechnik (Helfer), Köche, Helfer und Fachkräfte im Hotelservice, Fachkräfte für den Gastronomieservice, Gesundheits- und Krankenpflegefachkräfte, Erzieher/innen.

In der Geschäftsstelle Bühl ist die Arbeitslosenquote um drei Zehntelprozentpunkte angestiegen. Mit 2,7 Prozent ist dies aber weiterhin die niedrigste Arbeitslosenquote im Gesamtbezirk. Die Zahl der arbeitslosen Menschen ist im Monatsvergleich gestiegen. Im Januar waren hier 1.051 Menschen arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr gibt es aktuell gut 100 Arbeitslose weniger.

Mit 220 ist die Zahl der Menschen, die Ihre Arbeitslosigkeit zu Jahresbeginn beenden konnten, im Monats- wie auch im Jahresvergleich rückläufig. 335 Frauen und Männer mussten sich neu arbeitslos melden, etwas mehr (11) als vor einem Jahr.

Die Nachfrage nach neuen Arbeitskräften blieb in den vergangenen Wochen hinter den Erwartungen zurück. 67 Vakanzen wurden von den Arbeitgebern gemeldet.

Die Bühler Arbeitgeber suchen unter anderem (w/m):

Maschinen- und Gerätezusammensetzer (Fachkräfte), Köche, zahnmedizinische Fachangestellte, Maschinen- und Anlagenführer (Fachkräfte).

In Gaggenau waren am Ende des Berichtsmonats 1.004 Frauen und Männer ohne Job; 78 mehr als im Dezember und etwas mehr als vor einem Jahr. Dies wirkte sich auch auf die Arbeitslosenquote aus. Sie erhöhte sich in den letzten vier Wochen um zwei Zehntelprozentpunkte auf 3,2 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr gab es keine Änderung.

Gaggenau konnte als einzige mittelbadischen Geschäftsstelle sowohl im Jahres- als auch im Monatsvergleich einen leichten Anstieg bei der Nachfrage nach neuen Arbeitskräften verzeichnen. 57 neue Angebote konnte der Arbeitgeberservice aufnehmen; 13 mehr als vor einem Jahr. Das Gesamtangebot an freien Stellen beläuft sich derzeit auf 158 Vakanzen.

Arbeitsangebote in der Region Gaggenau (w/m): Haus- und Familienpflege (Fachkräfte), Lagerwirtschaftshelfer, Maler und Lackierer, Architektur - Experte, Metallbearbeitung (Helfer).

Auch in der Geschäftsstelle Rastatt gab es im Vergleich zum Vormonat mehr Arbeitslose. Im ersten Monat des Jahres 2015 waren hier 2.643 Menschen arbeitslos gemeldet, 263 mehr als Dezember.

Der Blick auf den Januar 2014 zeigt aber eine positive Entwicklung. Gut 130 Arbeitslose gibt es jetzt weniger. Die Arbeitslosequote liegt mit 4,4 Prozent um drei Zehntelprozentpunkte unter dem Vorjahreswert.

Dabei meldeten sich im Berichtszeitraum 672 Personen neu oder wieder arbeitslos, 69 weniger als vor einem Jahr. Gleichzeitig beendeten 405 Frauen und Männer ihre Arbeitslosigkeit.

Die Rastatter Arbeitgeber suchten mit Hilfe der Arbeitsagentur mehr neue Arbeitskräfte als im vergangenen Monat. 168 Stellen wurden dem Arbeitgeberservice gemeldet, das waren 23 Angebote mehr als im Dezember. Das Gesamtangebot blieb mit 734 ebenfalls konstant.

Folgende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden gesucht: Fachkräfte für spanende Metallbearbeitung, Eisenbahninfrastruktur (Wartungsfachkräfte), Lagerwirtschaft Fachkräfte und Helfer, Reinigungsaufsicht, Verkauf (Führungskraft), Büro- und Sekretariatsfachkräfte, Sozialarbeit- Sozialpädagogik (Experte) Helfer in der Metallbearbeitung, medizinische Fachangestellte.

Geschäftsstellen im Landkreis Karlsruhe

Alle Geschäftsstellen im Landkreis Karlsruhe melden im Monatsvergleich mehr arbeitslose Menschen. Im Jahresvergleich entwickelte sich die Arbeitslosigkeit unterschiedlich. Den prozentual höchsten Anstieg gab es in Waghäusel.

In Bretten ist die Arbeitslosigkeit um 79 auf 1.118 Personen gestiegen. Das waren nahezu gleich viele wie vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote veränderte sich dadurch. Mit 3,9 Prozent liegt sie um drei Zehntelprozentpunkte höher als im Dezember, aber unterhalb des Vorjahreswertes.

Knapp 290 Frauen und Männer mussten sich im Berichtsmonat neu oder erneut arbeitslos melden, das waren 10 weniger als vor einem Jahr. 213 Personen - und damit genau so viele wie im letzten Januar - konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden.

Die Arbeitgeber aus der Region Bretten benötigten neue Arbeitskräfte in der Größenordnung des Vorjahres. 91 freie Stellen konnte der Arbeitgeberservice aufnehmen; 7 mehr als im vor einem Jahr.

Die Brettener Arbeitgeber suchen beispielsweise (w/m): Helfer in der Metallbearbeitung, Mechatronik-Fachkräfte, Zahntechnik (Fachkraft), Erzieher/innen.

In Bruchsal ist die Arbeitslosigkeit zu Jahresbeginn um knapp 240 angestiegen. 2.597 Frauen und Männer waren zum Stichtag ohne Arbeit. Dadurch veränderte sich die Arbeitslosenquote. Mit 3,8 Prozent liegt sie um 0,3 Prozent höher als im Vormonat.

In den letzten vier Wochen gab es viel Bewegung auf dem Bruchsaler Arbeitsmarkt. Rund 747 Frauen und Männer kamen, um sich neu oder erneut arbeitslos melden; gut 30 Personen weniger als im Vorjahr. Knapp 480 Personen konnten zeitgleich aus der Arbeitslosigkeit abgemeldet werden.

Positiv entwickelte sich die Arbeitskräftenachfrage. Der örtliche Arbeitgeberservice konnte 236 neue Stellenangebote akquirieren. Das sind über 70 Vakanzen mehr als im Vorjahr.

Angebote gibt es für (w/m): Helfer Kunststoff- und Kautschukherstellung, Fachkräfte für spanende Metallbearbeitung, Maschinenbau- und Betriebstechnik (Fachkräfte), Köche, IT-Systemadministration (Spezialisten), Lagerwirtschaft (Helfer), Einkaufspezialisten, Fachkräfte Gastronomieservice, Dialogmarketing (Spezialisten), Altenpflegehelfer, Verkaufsfachkräfte für Back- und Konditoreiwaren.

In Ettlingen ist die Arbeitslosigkeit von Dezember auf Januar um 158 auf 1.489 gestiegen. Das waren praktisch genau so viele wie vor einem Jahr (-4).

Die Arbeitslosenquote bewegt sich auf dem Niveau des Vorjahres. Mit aktuell 3,2 Prozent hat Ettlingen weiterhin die niedrigste Quote im Landkreis Karlsruhe. Im Gesamtbezirk liegt sie hinter Bühl, gemeinsam mit Gaggenau, auf Platz zwei.

Der Arbeitgeberservice konnte 114 neue Arbeitsplatzangebote aufnehmen. Das derzeitige Gesamtangebot an freien Stellen liegt mit 428 um gut 100 über dem Vorjahreswert.

Aktuelle Vakanzen (w/m): Fachkräfte Sanitär, Heizung und Klimatechnik, Lagerwirtschaft Fachkräfte und Helfer, Bediener von Hebeeinrichtungen (Helfer), Pharmazie (Spezialisten), Erzieher/innen.

In Waghäusel mussten sich in den letzten Wochen deutlich mehr Menschen neu oder wieder arbeitslos melden als im Vorjahr. Gleichzeitig gab es weniger Abmeldungen aus der Arbeitslosigkeit.

Dies hatte zur Folge, dass die nördlichste Geschäftsstelle prozentual den stärksten Anstieg im Landkreis Karlsruhe melden musste. Aktuell sind 1.256 Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen. Rund 160 mehr als vor einem Monat. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich dadurch um 0,5 Prozent auf 3,8 Prozent; vor einem Jahr lag sie bei 3,5 Prozent.

Auch die Nachfrage der Arbeitgeber war zu Jahresbeginn zurückhaltend. Knapp 50 Vakanzen wurden gemeldet.

Unter anderem für (w/m): Fachkräfte der spanende Metallbearbeitung, Metallbauhelfer, Fachkräfte Sanitär, Heizung und Klimatechnik, medizinische Fachangestellte, Speditions- und Logistikkaufleute.
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