Das Wichtigste auf einen Blick:
- Genau 19.324 Frauen und Männer sind ohne Arbeit - 660 oder 3,3, Prozent weniger als vor einem Monat aber auch knapp 3.000 mehr als im Vorjahr
- Vom Rückgang profitieren in erster Linie die jungen Menschen unter 25 Jahren
- Bei den Versicherungskunden (Sozialgesetzbuch III - SGB III) konnte die Arbeitslosigkeit deutlicher reduziert werden als bei der Grundsicherung nach SGB II
- Die Arbeitslosenquote ist um zwei Zehntelprozentpunkte zurückgegangen. Mit aktuell 5,1 Prozent liegt sie erneut im Landesdurchschnitt
- 5.820 Personen konnten aus der Arbeitslosigkeit abgemeldet werden Gleichzeitig mussten sich aber auch 5.170 Menschen neu arbeitslos melden
- Arbeitgeber setzen nach der Urlaubszeit weiterhin auf Kurzarbeit
- Die Einstellungsbereitschaft der Betriebe stabil
"Der Arbeitsmarkt zeigt sich in der Region weiterhin widerstandsfähig. Erfreulich ist, dass in den letzten zwei Monaten rund 820 vorwiegend frisch ausgebildete Fachkräfte unter 25 Jahren weniger arbeitslos sind. Durch den erneuten Rückgang sind jetzt - trotz der schwierigen Wirtschaftslage - weniger Jugendliche arbeitslos als vor Ausbildungs- und Schuljahresende im Juni", sagt Hartmut Pleier, Vorsitzender der Karlsruher Arbeitsagentur. Diese durchaus positive Entwicklung stimme ihn vorsichtig optimistisch.
"Eine Einschätzung der weiteren Entwicklung ist weiterhin sehr schwierig. Ich gehe aber davon aus, dass die Konjunkturprogramme, wie die Beschäftigungssicherung durch das Kurzabeitergeld, weiter entlastend auch auf unseren regionalen Arbeitsmarkt wirken. Derzeit befinden sich rund 1.000 Betriebe in Kurzarbeit. Für Unternehmen ist es jetzt wichtig, die Ausfallzeiten präventiv zu nutzen, was viele durch Qualifizierung des Stammpersonals auch schon tun oder beabsichtigen. Wir haben in den vergangenen Monaten eine Vielzahl interessierter Betriebe hierzu beraten. Weiterbildung für zahlreiche Arbeitnehmer wird bereits umgesetzt oder ist bei den Unternehmen noch in Planung".
Entwicklung der Arbeitslosigkeit
19.320 Frauen und Männer im Stadt- und Landkreis Karlsruhe sind jetzt ohne Arbeit. 660 weniger als im Vormonat. Auffällig dabei, dass die Zahl der arbeitslosen Frauen mit minus 360 erneut deutlicher zurückging als die der Männer (minus 300). Das liegt daran, dass der Einzelhandel bereits verstärkt Kräfte für das Weihnachtsgeschäft sucht. 53,8 Prozent aller Arbeitslosen sind Männer (absolut: 10.390). Der Frauenanteil liegt jetzt mit 8.935 Arbeitslosen bei 46,2 Prozent. Vor einem Jahr wurde noch ein Männeranteil von 49,2 Prozentgemeldet. Der Frauenanteil lag mit 50,2 Prozent deutlich höher.
Nach Rechtskreisen
Der Blick auf die beiden Rechtskreise - Sozialgesetzbuch III (SGB III) und Sozialgesetzbuch II (SGB II) zeigt, dass die Zahl der arbeitslosen Versicherungskunden im SGB-III-Bereich stärker zurückging als bei Kunden mit Grundsicherungsleistungen nach dem SGB II.
Im Oktober erhielten 10.130 Frauen und Männer oder 51,9 Prozent aller Arbeitslosen aus dem Stadt- und Landkreis Karlsruhe Leistungen zur Grundsicherung (SGB II), 235 weniger als vor vier Wochen.
In der Stadt Karlsruhe sind jetzt genau 5.958 Personen oder 62,5 Prozent aller arbeitslosen Menschen, SGB-II-Kunden. Im Landkreis Karlsruhe erhalten derzeit gut 4.170 Personen die Leistung der Grundsicherung; der Anteil hier: 42,6 Prozent.
Zugänge in Arbeitslosigkeit - Abgänge aus der Arbeitslosigkeit
Es ist weiterhin viel Bewegung auf dem Arbeitsmarkt. Im Berichtszeitraum überwog dabei erfreulicherweise wieder die Zahl der Abmeldungen. Gut 5.820 Menschen der Region konnten in den letzten vier Wochen aus der Arbeitslosigkeit abgemeldet werden. Rund 150 mehr als vor einem Jahr. Sie haben jetzt wieder neue Arbeitsstellen, nehmen an einer beruflichen Weiterbildung teil oder besuchen eine betriebliche oder schulische Ausbildung. Ein Teil hat sich auch in den vergangen vier Wochen aus persönlichen Gründen aus dem Arbeitsmarktgeschehen zurückgezogen.
Gleichzeitig mussten sich im Oktober 5.170 Frauen und Männer neu oder wieder arbeitslos melden und damit 2,9 Prozent oder 155 weniger als im September und knapp 300 (6,1 Prozent) mehr als im Vorjahr.
Arbeitskräftenachfrage stabil
Die Einstellungsbereitschaft der regionalen Arbeitgeber blieb in den letzten Wochen stabil. Trotz schwieriger Wirtschaftslage konnte der Arbeitgeberservice 1.138 neue ungeförderte Stellenangebote - also ohne die Arbeitsgelegenheiten nach dem Sozialgesetzbuch II, die sogenannten "ein Eurojobs" - aufnehmen. Gesamtangebot an freien Vakanzen liegt aktuell bei gut 2.150.