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Prävention statt Reparatur

An sieben Schulen der Region gibt es Berufseinstiegsbegleitung / Akteure berichten über ihre Erfahrungen

(lifePR) (Karlsruhe, )
Für Ingo Zenkner, der zum November 2010 die Leitung der Karlsruher Arbeitsagentur übernommen hat, ist eine qualifizierte Berufsausbildung ein unverzichtbarer Grundstein für einen guten Start ins Berufsleben und der beste Schutz vor Arbeitslosigkeit. Sie ist aber besonders im Hinblick auf den absehbaren Fachkräftebedarf die beste Investition für die Zukunft.

"Doch nicht allen Jugendlichen fällt der Start ins Berufsleben leicht Unser Ausbildungsstellenmarkt ist insgesamt gesehen gut und ausgeglichen. Und den Jugendlichen, die an der Schwelle von Schule zur Ausbildung Schwierigkeiten haben, helfen wir. Unser Ziel ist es, die Jugendlichen, die Hilfe benötigen, frühzeitig zu unterstützen, damit wirklich alle eine Chance haben, eine Ausbildung zu absolvieren. Aber das können wir nicht alleine stemmen. Deshalb fördern wir auch an sieben Schulen die Berufseinstiegsbegleitung", so Zenkner.

Zu den wichtigsten Aufgaben der Berufseinstiegsbegleiter gehören die Erreichung des Abschlusses einer allgemeinbildenden Schule, Berufsorientierung und Berufswahl, Ausbildungsplatzsuche sowie Stabilisierung des Ausbildungsverhältnisses.

Die Zielgruppe sind Jugendliche, die voraussichtlich Schwierigkeiten haben werden, den Abschluss der allgemeinbildenden Schule zu erreichen und den Übergang in eine berufliche Ausbildung zu bewältigen. Gefördert wird, dass die Jugendlichen einen Hauptschulabschluss oder Förderschulabschluss anstreben. Schüler mit Migrationshintergrund sind in besonderem Maße zu berücksichtigen.

"165 Schüler aus dem Stadt- und Landkreis, davon gut zwei Drittel mit Migrationshintergrund, haben seit dem Start des Modellprojektes - vor knapp zwei Jahren - die Berufseinstiegsbegleitung in Anspruch genommen. Der größte Teil der Schülerinnen und Schüler hat mit dieser Unterstützung seinen Schulabschluss bestanden. Über 50 Prozent der beteiligten Schüler haben das Ziel, Aufnahme einer Ausbildung oder einer weiterführenden Schule, erreicht", berichtet Marco Ruck vom Kolping Bildungswerk dem beauftragten Bildungsträger.

"Das ist ein gutes Ergebnis, das nur durch überdurchschnittliches Engagement der Berufseinstiegsbegleiter, einer gut funktionierenden und intensiven Unterstützung durch die Schulleitung, Lehrer und Schulträger und nicht zuletzt meiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Berufsberatung erzielt werden kann", sagt Zenkner.

Die Teilnahme ist freiwillig und geschieht nur mit Einverständnis der Eltern und Kinder. Die Berufseinstiegsbegleiter verfügen über ein offenes Büro in ihrer jeweiligen Schule und kooperieren mit kompetenten Partnern, Berufsgruppen und Institutionen. Eine enge Abstimmung mit der Berufsberatung, Schule und Elternhaus ist dabei äußerst wichtig. "Man darf nicht außer Acht lassen, welchen großen Einfluss Eltern auf die Berufswahl ihrer Kinder haben. Dieser Effekt muss genutzt werden", ergänzt Waldemar Jonait, Teamleiter der Karlsruher Berufsberatung (Team U25).

Die Berufseinstiegsbegleitung beginnt bereits während des Besuchs der Vorabgangsklasse der allgemeinbildenden Schule. Sie endet sechs Monate nach erfolgreicher Einmündung in eine Berufsausbildung, spätestens 24 Monate nach Beendigung der allgemeinbildenden Schule. Damit ist sowohl eine frühzeitige Unterstützung bei Berufsorientierung und Berufswahl als auch eine nachgehende Betreuung nach dem Schulabschluss gewährleistet.

"Für die nächsten zwei Jahre streben wir an, die weitere Finanzierung dieses Modellprojektes zu sichern. Damit bleibt unser Ziel klar. Eine enge Begleitung soll die Integrationschancen von Schülerinnen und Schülern in den Ausbildungsmarkt erhöhen, die absehbar Schwierigkeiten haben, den Abschluss zu erreichen. Wenn wir von Beginn an Lösungen für die Probleme finden, die den Lernerfolg der Schüler behindern könnten, steht der beruflichen Zukunft unserer Jugendlichen meist nichts mehr im Weg", so Zenkner zum Abschluss.
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